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			Reinhard Flogaus 
			Theosis bei Palamas und Luther  Ein Beitrag zum 
			ökumenischen Gespräch Vandenhoeck & Ruprecht, 1997, 471 Seiten, 
			gebunden,  978-3-525-56286-4  39,00 EUR
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				Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie FSÖth 
				Band 78 Die Theosislehre, d. h. die Lehre von der Vergöttlichung des 
			Menschen, ist nicht nur die für das orthodoxe Christentum 
			charakteristische Erlösungsvorstellung, sondern neuerdings auch ein 
			wichtiges Thema der ökumenischen Theologie. Die Tatsache, daß Luther 
			in seinen Schriften immer wieder das Motiv der Vergöttlichung 
			positiv aufgegriffen hat, macht deutlich, daß eine solche 
			Vorstellung nicht einfach als der reformatorischen 
			Rechtfertigungslehre widerstreitend abgetan werden kann. Im 
			Gegenteil: Es hat den Anschein, als ob sich gerade in diesem Punkt 
			orthodoxe und lutherische Theologie näher stehen, als man gemeinhin 
			vermuten würde. Handelt es sich also bei der Lehre von der 
			Vergöttlichung des Menschen um einen Schnitt- und Berührungspunkt 
			beider Traditionen? Zur Beantwortung dieser Frage werden in 
			dieser Studie die heutzutage für die Orthodoxie maßgebliche 
			Theosislehre des Gregorios Palamas (1296-1359) und die 
			Vergöttlichungsaussagen Martin Luthers unter Berücksichtigung ihres 
			jeweiligen historisch-theologischen Kontextes eingehend untersucht 
			und miteinander verglichen. Ökumenisch bedeutsam an diesem Werk ist 
			auch die Aufarbeitung der neueren, dem Thema der Theosis gewidmeten 
			orthodox-lutherischen Dialoge sowie der überraschende Nachweis des 
			Verfassers, daß der heute als Garant orthodoxer Identität geltende 
			Gregorios Palamas frei genug war, zahlreiche Passagen aus Augustins 
			De trinitate in seine eigenen Schriften einzuarbeiten.
  
			Dr. theol. Reinhard Flogaus ist Wissenschaftlicher Assistent in 
			Berlin. |