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        Irene Gysel Katharina von Zimmern  
		Flüchtlingskind, Äbtissin, Bürgerin von Zürich Theologischer Verlag 
		Zürich, 2024, 200 Seiten, Paperback,  978-3-290-18635-7 
		24,80 EUR 
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        Vor 500 Jahren übergab die Äbtissin 
		Katharina von Zimmern das 
		Fraumünsterstift der Stadt Zürich in der Hoffnung, den Frieden zu 
		fördern – und versetzte damit der
		Reformation einen entscheidenden 
		Schub. Wer war diese bemerkenswerte Frau, die sich mit Weitblick in die 
		Politik von Kirche und Staat einbrachte? Irene Gysel beschreibt ihre 
		Lebensumstände und skizziert anhand historisch belegter Tatsachen ein 
		lebendiges biografisches Porträt von Katharina von Zimmern: einer Frau, 
		deren Familie vor dem Kaiser fliehen musste, die als Mädchen ins Kloster 
		gegeben wurde und als 18-jährige Chorfrau zur Äbtissin des 
		Fraumünsterstifts gewählt wurde. Als Äbtissin war Katharina von Zimmern 
		viele Jahre verantwortlich für die umfangreiche Wirtschaft der Abtei, 
		für ihre bauliche Ausstattung, aber auch für ihre Chorfrauen, die 
		gelegentlich erheblichen Gefahren ausgesetzt waren und deren 
		Zusammenleben sich nicht immer einfach gestaltete. Nach der Übergabe des 
		Klosters und dessen Ländereien an die Stadt heiratete sie mit 47 Jahren 
		den Söldnerführer Eberhard von Reischach, mit dem sie wohl bereits zu 
		ihrer Klosterzeit eine Tochter hatte, und führte fortan ein Leben als 
		Ehefrau und Mutter, zuletzt als Witwe und Patin in fünf Zürcher 
		Familien. Die von der Autorin neu aufgespürten und neu erschlossenen 
		Dokumente ermöglichen Einblicke in ein faszinierendes Frauenleben und in 
		eine Zeit, die geprägt war von ungeahnten Aufbrüchen. 
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