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		 Luther - Bibel 2017, Bibel nach 
		Martin Luther  | 
     
    
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		Luther 
		Bibeln revidiert 2017 | 
        
		Erklärungen und Beispielseiten 
		zur Revision 2017 | 
        
		Einheitsübersetzung 2017 | 
     
    
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		Martin Luther Die Bibel nach Martin 
		Luthers Übersetzung, Lutherbibel revidiert 2017  
		
		neu gestaltete Innenseiten 
		hier gehts zu den 
		lieferbaren Ausgaben 9.12.2016: Deutschlandradio 
		"Im Anfang war das Wort" - Kulturgespräch: Die Bibel, die Sprache und 
		wir  | 
     
    
        
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		Die Revision der Lutherbibel 2017 
		 Hintergründe, Kontroversen, Entscheidungen 
		Deutsche Bibelgesellschaft, 368 Seiten, Festeinband,  
		978-3-438-06277-2  58,00 EUR 
		
		
		
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		Was waren die Prinzipien der Revision? Aus welchen Gründen hat man die 
		Bibeltexte verändert? Wer war an der Revision beteiligt? Wie ist man 
		vorgegangen? Dieser Band beantwortet die häufigsten Fragen zur Revision 
		der Lutherbibel 2017. Zugleich gibt er Rechenschaft über die Kriterien, 
		die Arbeitsweise und die Ergebnisse des Revisionsprojektes, an dem rund 
		70 Theologinnen und Theologen über 5 Jahre lang mitgearbeitet haben. 
		Um die teilweise recht kontroversen Diskussionen, die im Laufe dieser 
		Bearbeitungszeit geführt wurden, in angemessener Weise darzustellen, 
		kommen in diesem Band etliche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 
		Revision selbst zu Wort. In einer Reihe von Beiträgen werden 
		gegensätzliche Positionen mit den jeweiligen Argumenten einander 
		gegenübergestellt. Auf diese Weise wird das Spektrum der 
		Übersetzungsmöglichkeiten aufgezeigt und damit auch die grundsätzliche 
		Frage nach den Anforderungen an eine gute Bibelübersetzung und ihre 
		Anwendung auf die Lutherbibel thematisiert. Die Beiträge sind thematisch 
		geordnet und enthalten zahlreiche Textbeispiele. 
		 Die Herausgeber 
		Hannelore Jahr, Dr. phil., geboren 1954, ist Mitglied der 
		Geschäftsleitung und zuständig für den Bereich Bibelübersetzung 
		innerhalb der Deutschen Bibelgesellschaft. Sie begleitete die Revision 
		der Lutherbibel im Rahmen der Arbeit des Lenkungsausschusses. 
		Christoph Kähler, Dr. theol., geboren 1944, Landesbischof i.R., war 
		Professor für Neutestamentliche Wissenschaft an der Kirchlichen 
		Hochschule Leipzig und an der Universität Leipzig, von 2001–2009 
		Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Thüringen 
		bzw. der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Er leitete im 
		Auftrag des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland den 
		Lenkungsausschuss, der für die Revision der Lutherbibel eingesetzt 
		wurde. Jürgen-Peter Lesch, geboren 1951, war 
		Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland und seit 2010 
		Geschäftsführer des Projekts zur Durchsicht der Lutherbibel. In dieser 
		Funktion begleitete er die Revisionsarbeit sowohl in den Arbeitsgruppen 
		als auch im Lenkungsausschuss. | 
     
    
        
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		Klaus Dietrich Fricke Die Geschichte der 
		Lutherbibelrevisionen von 1850 bis 1984 
		 Zwischen Modernisieren und Bewahren 
		Deutsche Bibelgesellschaft, 392 Seiten, kartoniert,  
		978-3-438-07605-2  46,00 EUR 
		
		
		
		  | 
        
		Aus Anlass der aktuellen Revision der Lutherbibel wurde dieser 
		informative Band zur Geschichte der Lutherbibelrevision bis 1984 neu 
		aufgelegt. Von Anfang an ist diese Geschichte geprägt von der 
		Auseinandersetzung zwischen den „Modernisierern“ und „Bewahrern“ des 
		Luthertextes. Ausgewiesene Kenner der Revisionsgeschichte, die zum Teil 
		selbst an den verschiedenen Revisionsstufen beteiligt waren, zeichnen 
		dieses spannende Kapitel der Geschichte des Protestantismus in 
		Deutschland nach. Ergänzt werden ihre Beiträge durch wichtige Dokumente 
		aus der Revisionsgeschichte sowie eine ausführliche Bibliographie. 
		 Die Herausgeber Pfr. 
		Dr. Siegfried Meurer (1931-2001) war von 1974–1997 Generalsekretär der 
		Deutschen Bibelgesellschaft, Stuttgart. Pastor 
		Klaus Dietrich Fricke war Redaktionssekretär (1957–1975) und 
		Kommissionsmitglied (1980–1984) der Lutherbibelrevision. | 
     
    
        
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		Sebastian Seyferth Sprachliche Varianzen in Martin Luthers 
		Bibelübertragung von 1522 - 1545  Eine 
		lexikalisch-syntaktische Untersuchung des Römerbriefes Deutsche 
		Bibelgesellschaft, 254 Seiten, kartoniert,  978-3-438-07606-9 
		 48,00 EUR
		
		
		  | 
        
		Die Revisionsgeschichte der Lutherbibel begann schon unmittelbar nach 
		Erscheinen des ersten Teils von Luthers Bibelübersetzung, dem „Septembertestaments“, 
		das im Herbst 1522 herauskam. Bis zur 
		„Ausgabe letzter Hand“ von 1545 hat Luther seine eigene Übersetzung 
		immer weiter revidiert und verbessert. Am zentralen Beispiel des 
		Römerbriefs, den Luther selbst als das „Hauptstück des Neuen Testaments“ 
		ansah, untersucht Sebastian Seyferth diese lexikalischen und 
		syntaktischen Veränderungen. Bei der Untersuchung sind die Einflüsse 
		der griechischen bzw. lateinischen Ausgangstexte ebenso im Blick wie die 
		allgemeinen Tendenzen der frühneuhochdeutschen Sprachentwicklung. 
		Außerdem fällt Licht auf Luthers Übersetzungsprinzipien, exegetische 
		Traditionslinien, rhetorische Gestaltungsgrundsätze und Eigenarten der 
		religiösen Sprache der Lutherzeit. Aus Anlass der
		aktuellen Revision der 
		Lutherbibel wurde dieser informative Band zu Luthers eigener 
		Revisionstätigkeit neu aufgelegt. siehe auch
		
		Weimarer Lutherausgabe, Deutsche Bibel Sebastian Seyferth ist 
		Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz. Seine Forschungsschwerpunkte 
		sind synchrone und diachrone Sprachwissenschaft, Sprachgeschichte, 
		Übersetzungswissenschaft und Bibelübersetzung. | 
     
    
        
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		Die  Bibel - Lutherübersetzung
		
		 und hätte der Liebe nicht:  Die 
		Revision und Neugestaltung zum Jubiläumsjahr 2017 
		Deutsche Bibelgesellschaft, 2016, 48 Seiten, broschur,  978-3-438-06620-6
		 | 
        
		Landesbischof i.R. Prof. Dr. Christoph Kähler, 
		der Vorsitzende des Lenkungsausschusses der EKD für die Revision der 
		Lutherbibel, beschreibt die inhaltliche Seite der Revision. Er zeigt die 
		Prinzipien und gibt zahlreiche Beispiele aus der Arbeit des 
		Lenkungsausschusses.  Die Buchgestalter Friedrich 
		Forssman und Cornelia Feyll erläutern die Einbandgestaltung inklusive 
		der von ihnen neu geschaffenen Form der Lutherrose sowie die speziell 
		für die Lutherbibel entwickelte Innentypografie. 
		Sven Bigl, bei der Deutschen Bibelgesellschaft verantwortlich für die 
		Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Lutherbibel, schildert die 
		spannende Geschichte der Lutherbibelrevisionen von der Reformationszeit 
		bis 2017.  Leseproben des revidierten Textes 
		erlauben es allen Interessierten, sich bereits vorab einen eigenen 
		Eindruck von der Qualität der neuen Revision zu verschaffen.
		 Die Broschüre auf einen Blick 
		•Die Prinzipien der Revision und die Arbeit des Lenkungsausschusses 
		•Die Neugestaltung der Lutherbibel 2017 •Die 
		Geschichte der Lutherbibelrevisionen •Leseproben | 
     
    
        
		  | 
        
		Lutherbibel. Revisionen des 20. Jahrhunderts  BibelDigital, 
		CD-ROM, 1912, NT 1956, NT 1975, 1984 Deutsche 
		Bibelgesellschaft, 2018  978-3-438-02181-6  vergriffen, nicht 
		mehr lieferbar | 
        
		Systemvoraussetzungen PC mit Windows® 7, 8.1 oder 10, CD-ROM-Laufwerk, 
		bei Komplettinstallation ca. 150 MB Festplattenplatz. Die CD-ROM 
		Wie hat sich die Lutherbibel durch verschiedene Revisionen hindurch 
		verändert? Sehen Sie selbst! Auf einen Blick können Sie hier erfassen 
		und vergleichen, worin sich die Durchsichten der Lutherbibel 
		unterscheiden. Die Revisionen des 20. Jahrhunderts bietet einen 
		exemplarischen Überblick darüber, welche Schwerpunkte man beim 
		Überarbeiten eines Texts setzen kann. Mit BIBELDIGITAL können Sie sich 
		die entsprechenden Texte parallel anzeigen lassen und synchronisiert 
		scrollen. Die Vergleichsfunktion markiert Ihnen farbig die Unterschiede 
		zwischen den Textausgaben und erleichtert so das Vergleichen. 
		Erschließen können Sie sich die Texte über die Suche oder das 
		Aufschlagen von Bibelstellen. Der Aufsatz
		»Von der Reformationszeit bis 
		2017. Die Revisionsgeschichte der Lutherbibel« (auf der CD-ROM 
		enthalten) führt Sie in die geschichtlichen Hintergründe ein.
  Die 
		Textausgaben Enthalten sind die Texte aller kirchlichen Revisionen 
		der Lutherbibel im 20. Jahrhundert. Die 
		Lutherbibel 1912 wurde dafür neu digitalisiert aus der letzten 
		gedruckten Ausgabe. Erstmals digitalisiert finden Sie hier das Neue 
		Testament von 1956 und das Luthertestament 1975. Außerdem enthalten ist 
		die Lutherbibel 1984 in alter und in 
		neuer Rechtschreibung. Alle Textausgaben enthalten ihre originalen 
		Fußnoten und Verweisstellen. Dieses Bibelpaket ist die optimale 
		Ergänzung zur 
		Lutherbibel 2017 in BIBELDIGITAL. | 
     
    
        
		Beispiele für die Genauigkeit der Lutherbibel 2017 
		 
		
		siehe auch neu gestaltete Innenseiten 
		 | 
        
		Offenbarung 19,7 
		 Luther 1984: Lasst uns 
		freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des 
		Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. 
		Luther 2017: Lasst uns freuen und fröhlich sein 
		und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und 
		seine Frau hat sich bereitet. 
		
		 Im Vergleich zur früheren Fassung gibt die 
		Revision 2017 einer griechischen Handschrift den Vorzug, die als die 
		ursprünglichere angesehen werden kann, und die anstelle von nýmphe 
		(„Braut“) den Begriff gyné („Frau“) beinhaltet. 
		
  Amos 7,7 
		 Luther 84: Er ließ mich 
		abermals schauen, und siehe, der Herr stand auf der Mauer, die mit einem 
		Bleilot gerichtet war, und er hatte ein Bleilot in seiner Hand. 
		Luther 2017: So ließ er mich schauen: Und siehe, 
		der Herr stand auf einer Mauer von Zinn, und er hatte Zinn in seiner 
		Hand.
  Dass es sich um 
		Zinn handelt, geht aus aktuellen Erkenntnissen der alttestamentlichen 
		Forschung hervor. Die Tatsache, dass dieses Metall zur Herstellung von 
		Waffen verwendet wurde, gibt dem Vers zudem inhaltlich eine völlig neue 
		Bedeutung, entspricht aber seinen ursprünglichen Sinn. 
		
		 Matthäus 8,24 
		 Luther 84: Und siehe, da 
		erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See, sodass auch das Boot von 
		Wellen zugedeckt wurde. Er aber schlief. Luther 
		2017: Und siehe, da war ein großes Beben im Meer, 
		sodass das Boot von den Wellen bedeckt wurde. Er aber schlief. 
		 Der im griechischen Text verwendete Begriff 
		seismós meint offensichtlich eher eine Erschütterung als ein bloßes 
		Wetterphänomen und ist mit dem deutschen Ausdruck „Beben“ sprachlich 
		erheblich genauer als die vorherige Bearbeitung, die wohl davon ausging, 
		dass der Charakter eines Seebebens für den Leser nicht verständlich 
		genug wäre. Der von Luther selbst verwendete Begriff „Ungestüm“ ist 
		dagegen heute kaum noch verständlich. | 
     
    
        
		Beispiele für die Verständlichkiet der Lutherbibel 2017
  
		
		siehe auch neu gestaltete Innenseiten | 
        
		1. Mose 35,17 
		 Luther 84: Da ihr aber 
		die Geburt so schwer wurde, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich 
		nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben. 
		Luther 2017: Da ihr aber die Geburt so schwer 
		wurde, sprach die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch diesmal 
		wirst du einen Sohn haben. 
		 Zur Zeit Luthers war der Begriff Wehmutter 
		die gängige Bezeichnung für eine Geburtshelferin. Heute ist er dagegen 
		aus der Alltagssprache verschwunden und nicht mehr verständlich. 
		Stattdessen wurde der gebräuchliche Ausdruck Hebamme verwendet. 
		
 
  
		4. Mose 18,20 
		 Luther 84: Und der HERR 
		sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Lande kein Erbgut besitzen, auch 
		keinen Anteil unter ihnen haben; denn ich bin dein Anteil und dein 
		Erbgut inmitten der Israeliten. Luther 2017: 
		Und der HERR sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Lande kein Erbteil 
		besitzen, auch keinen Anteil unter ihnen haben; denn ich bin dein Anteil 
		und dein Erbteil inmitten der Israeliten. 
		 Mit den naturwissenschaftlichen 
		Entwicklungen der letzten Jahrzehnte hat sich für den Begriff Erbgut 
		eine vollständig neue Bedeutung herausgebildet. Allgemein versteht man 
		darunter heute nicht mehr die Güter, die ein Nachlass umfasst, sondern 
		die Summe der genetischen Erbinformationen, das Genom, eines Lebewesens. 
		Der Ausdruck wurde daher durch die unmissverständliche Bezeichnung 
		Erbteil ersetzt. | 
     
    
        
		Beispiele für den Erhalt der Luthersprache in der Lutherbibel 
		2017
  
		
		siehe auch neu gestaltete Innenseiten | 
        
		Matthäus 12,34 
		 Luther 84: Ihr 
		Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das 
		Herz voll ist, des geht der Mund über. Luther 
		2017: Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes 
		reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. 
		 Der lautmalerischen Qualität des Begriffs 
		Otterngezücht, wie ihn Martin Luther in der Ausgabe von 1545 wählte, 
		wird die vermeintlich modernere Bezeichnung Schlangenbrut nicht gerecht. 
		Da aktueller Textbefund und allgemeine Verständlichkeit dem nicht im 
		Wege stehen, wurde in der Lutherbibel 2017 dem weniger modernen, dafür 
		aber prägnanteren original Lutherausdruck der Vorzug gegeben. 
		
  Römer 10,10 
		 Luther 84: Denn wenn man 
		von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde 
		bekennt, so wird man gerettet. Luther 2017: 
		Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde 
		bekennt, wird selig.
  
		Mit der Rückbesinnung auf die Sprache Luthers geht auch die Schärfung 
		des theologischen Profils einher. Auch hier orientiert sich die Revision 
		2017 an der letzten von Luther selbst durchgesehenen Fassung von 1545 
		und stellt zentrale theologische Begriffe wie „selig“ und „Heiland“ 
		wieder her, die zu einem festen Bestandteil der evangelisch-lutherischen 
		Tradition geworden sind. | 
     
    
        | 
		
		siehe auch neu gestaltete Innenseiten | 
        
		Die neue Lutherbibel wird die offizielle Bezeichnung „revidiert 2017“ 
		tragen. Und das, obwohl die Arbeiten im Jahr 2010 ausdrücklich als 
		„Durchsicht“ starteten. Beschlossen wurde diese anfängliche Bezeichnung 
		vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bereits zwei Jahre 
		zuvor und sollte das Merkmal des Projekts widerspiegeln, die Lutherbibel 
		auf Texttreue hin zu überprüfen und nicht an ein modernes Deutsch 
		anzugleichen.
  Mit Annahme 
		des überarbeiteten Textes am 11. September 2015 beschloss nun der Rat 
		der EKD, dass nicht mehr von einem „durchgesehenen“, sondern von einem 
		„revidierten“ Text gesprochen werden müsse. Grund dafür ist der Umfang 
		der Änderungen, der zu Beginn der Arbeiten noch nicht abzusehen war. 
		Dennoch war die größere Zahl der Überarbeitungen notwendig, um den zuvor 
		aufgestellten Richtlinien gerecht zu werden.  
		 Darüber hinaus spielen verlagsrechtliche Gründe 
		eine Rolle: Die Bezeichnung „Revision“ macht deutlich, dass es sich bei 
		der „Lutherbibel 2017“ um die Bearbeitung eines Werkes handelt, das 
		aufgrund individueller schöpferischer Leistung einen eigenständigen 
		Urheberrechtsschutz genießt. So vermutete der Vorsitzende des 
		Lenkungsausschusses Landesbischof i. R. Christoph Kähler bereits 2013, 
		dass die neue Ausgabe werde „am Ende auch aus verlagsrechtlichen Gründen 
		wieder die Bezeichnung ‚Revision‘ tragen müssen.“ | 
     
    
        | 
		  | 
        
		Am 16. September 2015 haben in 
		Eisenach Theologen und 
		Sprachwissenschaftler eine überarbeitete Fassung der Lutherbibel 
		vorgelegt. Stellvertretend für das Team übergab der ehemalige Thüringer 
		Landesbischof Christoph Kähler den Text am Mittwochabend auf der 
		Wartburg an Heinrich Bedford-Strohm, den Ratsvorsitzenden der 
		Evangelischen Kirche Deutschlands. An der Überarbeitung wirkten 70 
		Fachleute mit, die in fünf Jahren rund 12.000 Verse in modernes Deutsch 
		übersetzten. Die Bibelübersetzung entspricht aber nicht nur der 
		modernen deutschen Sprache, sondern auch dem aktuellen Forschungsstand. 
		So bemühten sich die Übersetzer um mehr Treue zum ursprünglichen 
		biblischen Text in hebräischer und altgriechischer Sprache. Damit aber 
		der Klang der Lutherbibel nicht verloren geht, den Gläubige gewohnt 
		sind, nahmen die Experten nur dort Veränderungen vor, wo sie zwingend 
		geboten waren. In gedruckter Form soll der Text am 30. Oktober 2016 
		erscheinen, ein Jahr vor dem 500. Jahrestag des Reformationsbeginns. 
		Beitrag in den Tagesthemen 16.9.2015
  
		Die Lutherbibel geht zurück auf die Übersetzungen des Reformators Martin 
		Luther und seiner Mitarbeiter (einer von ihnen war sein Mitstreiter 
		Philipp Melanchton) zwischen 1521 und 1545. Die Übersetzung des 
		Neuen Testaments erschien im September des Jahres 1522
		(Septembertestament). In den 
		Folgejahren wurden kontinuierlich weitere biblische Bücher übersetzt, 
		bis im Jahr 1534 
		die erste Gesamtausgabe erschien. Die Lutherbibel war die erste 
		deutschsprachige Übersetzung eines vollständigen Bibeltextes. Die letzte 
		von Luther selbst durchgesehene Gesamtausgabe der Bibel datiert von 
		1545. Erste Überarbeitungen des lutherischen Bibeltextes gab es bereits 
		im 19. Jahrhundert. Eine zweite Revision erfolgte im Jahr
		1912. Auf massive Kritik stieß die 
		dritte Überarbeitung, die 1984 
		vollständig abgeschlossen wurde. Dieser Text wurde auch nach den Regeln 
		der neuen deutschen Rechtschreibung aktualisiert.   
		Zum Auftakt der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum 2017 werde die 
		revidierte Lutherbibel nach Korrektur und Druck am 30. Oktober 2016 in 
		Eisenach den Gemeinden übergeben, kündigte Kähler an. Zusammen mit dem 
		Münchner Alttestamentler Christoph Levin berichtete der Theologe vor dem 
		evangelischen Kirchenparlament über den Stand der Durchsicht der 
		Lutherbibel. 
  Die aktuelle Revision wird den Angaben zufolge an 
		vielen Stellen den Ausgangstext entsprechend dem Forschungsstand genauer 
		wiedergeben. Bewusst werde in zahlreichen Fällen zum Wortlaut der 
		Bibelübersetzung von 1545 zurückgekehrt, sagte Kähler, der mit Levin den 
		2010 eingesetzten Lenkungsausschuss zur Durchsicht der Lutherbibel 
		leitet. 
  Der altmodische Sprachklang bleibe und werde etwas 
		verstärkt, sagte Kähler. Je tiefer ein Bibeltext im Gedächtnis der 
		Gemeinden verankert sei, desto weniger dürfe der Text selbst verändert 
		werden. Anpassungen an modernes Deutschen seien nicht gewollt, 
		erläuterte der Thüringer Altbischof. Die Genauigkeit und die 
		sprachschöpferische Freiheit der Übersetzung Luthers machten seine Bibel 
		bis heute zum klassischen Bibeltext deutscher Sprache und zum zentralen 
		Text der evangelischen Kirche. 
  Wie Levin ergänzte, spricht die 
		revidierte Lutherbibel von „Völker“ und „Nationen“ statt von „Heiden“. 
		Auch werde von „Israeliten“ anstelle von „Kinder Israel“ gesprochen. 
		„Wir sind inzwischen so bescheiden geworden, dass wir nicht klüger sein 
		wollen als Luther“, sagte der Münchner Theologieprofessor.
  
		Derzeit ist die zuletzt 1984 überarbeitete Lutherbibel der maßgebliche 
		Bibeltext der EKD und ihrer Landeskirchen für Gottesdienst, Unterricht 
		und Seelsorge. Mit dem Beschluss zur Durchsicht reagierte der Rat der 
		EKD 2010 auf die in Theologie und anderen Wissenschaftsdisziplinen 
		seither erreichten Fortschritte bei der Forschung über biblische 
		Schriften. Treue zum Ausgangstext und gegenüber Luthers Text sowie 
		liturgische Brauchbarkeit sind nach dem Ratsbeschluss Kriterien für die 
		Bibelüberarbeitung. Daran sind mehr als 50 Wissenschaftler beteiligt.
		 Mit der neuen überarbeiteten Version der Lutherbibel sind zum
		Reformationsjahr drei kirchenoffizielle 
		Übersetzungen verfügbar. Neben der lutherischen existiert eine neue
		Einheitsübersetzung sowie eine 
		Version der Zürcher Bibel.  | 
     
    
        
		
		Prof. Dr. Christoph Levin: Die Lutherbibel ist der 
		maßgebliche Bibeltext der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer 
		Gliedkirchen für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. Die Genauigkeit 
		ebenso wie die sprachschöpferische Freiheit der Übersetzung Luthers 
		machen seine Bibel heute noch zum klassischen Bibeltext deutscher 
		Sprache und zum zentralen Text der evangelischen Kirche. Wie schwierig 
		sich die Interpretation des Urtextes im Vergleich zu 
		Übersetzungsvarianten gestaltet, schildert Prof. Dr. Christoph Levin in 
		einen Werkstattbericht über die Arbeit Luthers an der Bibelübersetzung. 
		„Luther wusste genau durch die Stellung der Worte im Satz, was er 
		betonen wollte. Das galt es oftmals wiederherzustellen.“ 
  
		Youtube 
		Werkstattbericht Dr. Christoph Levin. 5,55 Min 
		
		 
		
		Werkstattbericht Mai 2015, pdf | 
     
    
        
		Prof. Dr. Christoph Kähler ist Professor em. für Neues Testament 
		an der Universität Leipzig und Vorsitzender des Lenkungsausschusses 
		"Durchsicht der Lutherbibel“, den die EKD 2010 eingesetzt hat.: 
		 Der Protestantismus prüft seine Grundlagen: Die Durchsicht der 
		Lutherbibel 2017 Eine Überarbeitung der Lutherbibel wird vorbereitet 
		und soll im Jubiläumsjahr der Reformation 2017 vorliegen. Ist das 
		sinnvoll und nötig? Erfahrene Pfarrer und Pfarrerinnen kennen die 
		Schwierigkeiten unterschiedlicher Bibelausgaben, die sich auf Martin 
		Luther berufen. Wenn sie heute bei Jubiläen oder am Grab Tauf- oder 
		Konfirmationssprüche zitieren und auslegen, haben diese oft einen 
		Wortlaut, der sich in der heutigen Lutherbibel nicht mehr findet. 
		 Gerade dann, wenn Menschen mit einem Text sehr vertraut und ihre 
		Lebenserfahrungen in ihm enthalten sind, können spätere Veränderungen 
		befremden und schmerzen. Darum ist jede Korrektur in der Lutherbibel mit 
		besonders strengen Maßstäben zu messen. Sie rührt an einen immer noch 
		vielen Menschen vertrauten Text und zugleich an einen literarischen 
		Schatz, der unkenntlich zu werden droht, wenn Neuerungen zu weitreichend 
		sind.
  Doch durchgreifende Änderungen gab es von Anfang an auch in 
		dieser Bibelübersetzung, die die Glaubens- und Kulturgeschichte im 
		deutschen Sprachraum so grundlegend bestimmt hat. Denn sie wurde schon 
		seit ihren Anfängen immer wieder verändert – nicht nur von 
		geschäftstüchtigen Druckern. Schon das "Dezembertestament“ Martin 
		Luthers unterschied sich 1522 an mehreren Hundert Stellen vom 
		"Septembertestament“ desselben Jahres, das sozusagen die Erstausgabe 
		darstellt.
  Luther hat die Übersetzung sein Leben lang geändert 
		 Sein Leben lang bis zu seinem Tod 1546 hat der Reformator gemeinsam 
		mit seinen Kollegen in Wittenberg die Übersetzung verändert und 
		gebessert. Das setzte sich – vielfach als Wildwuchs – in den dann 
		folgenden Jahrhunderten fort, bis die deutschen Landeskirchen 1892 nach 
		umfangreicher Vorarbeit zum ersten Mal eine einheitliche "durchgesehene 
		Ausgabe“ drucken ließen. Danach ist diese kirchenamtliche Fassung 
		mehrfach überarbeitet worden: die ganze Bibel 1912, das Neue Testament 
		1956 und wiederum die ganze Bibel 1964–84.
  Das entscheidende 
		Motiv für diese regelmäßigen Korrekturen an einem so kostbaren und 
		bekannten deutschen Bibeltext entspricht den Grundlagen der 
		reformatorischen Kirchen. Ihr Grundsatz: "Allein die Schrift!“ fordert, 
		dass ihre Übersetzungen dem biblischen Ausgangstext möglichst gut zu 
		entsprechen haben. Das allerdings, ohne der deutschen Sprache Gewalt 
		anzutun. Zunächst folgt daraus, dass von Zeit zu Zeit auch die 
		Lutherbibel an den Texten der neuesten und besten wissenschaftlichen 
		Ausgaben des hebräischen und griechischen Bibeltextes überprüft werden 
		muss. Denn so haben es schon zu Luthers Zeit die Wittenberger 
		Professoren gehalten, die jeweils die neuesten Editionen nutzten. 
		 In diesem Sinne ergab eine vor etwa zehn Jahren vorgenommene 
		"Probebohrung“ im Alten wie im Neuen Testament einige Schwachpunkte der 
		Lutherbibel, die verbessert werden sollten. Doch anders als bei den 
		bisherigen Revisionen gab der Rat der Evangelischen Kirche in 
		Deutschland ausdrücklich den Auftrag, die Sprache nicht erneut an das 
		heute gesprochene Deutsch anzupassen. Das hatte man im Neuen Testament 
		noch bis 1975 energisch versucht und 1984 nur zögernd zurückgenommen. 
		 Entscheidung zwischen Urtext und Luthers Verdeutschung
  Jetzt 
		heißt die Aufgabe, keine weiteren sprachlichen Modernisierungen 
		vorzunehmen, sondern einerseits den Text der Lutherbibel am hebräischen 
		und griechischen Text der neuesten Ausgaben zu kontrollieren und 
		anderseits den sprachlichen Reichtum der Lutherbibel zu wahren. Beide 
		Forderungen scheinen sich zu widersprechen. An manchen Stellen gilt es 
		wirklich, sich zwischen dem Urtext und Luthers Verdeutschung zu 
		entscheiden, also eine behutsame Veränderung vorzuschlagen.
  So 
		sollte man in 1. Mose 29,17 nicht übersetzen: "Lea hatte ein blödes 
		Gesicht“, sondern eher "Leas Augen waren sanft“. Es geht dort nach der 
		Erkenntnis der Alttestamentler ursprünglich nicht um den Gegensatz einer 
		hässlichen Lea und einer schönen Rahel, sondern um unterschiedliche 
		Schönheitsideale. Oft genug jedoch entdecken die Bearbeiter im Lauf der 
		Beschäftigung mit den Texten, dass ein Bibelvers von Luther und seinen 
		Mitarbeitern einst recht genau übersetzt wurde, die Bearbeiter im Lauf 
		der Jahrhunderte aber davon abgewichen sind.
  Wenn in solchen 
		Fällen der Wortlaut Luthers noch heute gut verständlich ist, dann wird 
		die neue Fassung zu Luthers Text zurückkehren. So lesen wir heute in 
		Psalm 42,2: "Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit 
		meine Seele, Gott, zu dir.“ Doch ein Blick in die hebräische Bibel 
		ergibt: In beiden Fällen wird ein und dasselbe Verb verwendet. Ob man 
		das sehr seltene hebräische Verb mit "lechzen“ oder "schreien“ 
		übersetzen soll, ist unter Exegeten umstritten. Luther fasste es so auf 
		wie die jüdischen Bibelausleger und schrieb auch am Anfang "Wie der 
		Hirsch schreit …“. Die Überarbeitung wird aus gutem Grund Luthers 
		eindrückliche Wendung wiederherstellen, die mit der Wiederholung von 
		"schreien“ das elementare Verlangen nach Gottes Hilfe artikuliert. 
		 Gemeinsames ökumenisches Lesen
  Größere Eingriffe verlangen 
		die Apokryphen, also die Bücher Judith, Jesus Sirach usw., die vor allem 
		Mitarbeiter Luthers ins Deutsche übertrugen. Sie werden erstmals auf der 
		Grundlage moderner wissenschaftlicher Ausgaben zum Teil völlig neu 
		übersetzt. Damit wird die Lutherbibel in diesem Teil vollständiger und 
		zuverlässiger und eine jahrhundertealte stiefmütterliche Behandlung 
		dieser Texte wird korrigiert. Die Lutherbibel kann so auch im 
		gemeinsamen ökumenischen Lesen, etwa mit der katholischen 
		Einheitsübersetzung, leichter genutzt werden.
  An dieser 
		umfangreichen Arbeit beteiligen sich mehr als 50 Wissenschaftler, 
		darunter Fachleute für Germanistik und Liturgiewissenschaft. Sie 
		debattieren zunächst ihre Vorschläge in kleineren Fachgruppen, ehe dann 
		ein Lenkungsausschuss die Textfassung der biblischen Bücher festlegt, 
		die dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur 
		Genehmigung vorgelegt wird.
  Was also werden Bibelleser in einer 
		neuen Ausgabe der Lutherbibel finden? Sie werden einen zuverlässigeren 
		Text in der Hand haben, der den gegenwärtigen Erkenntnisstand der 
		Theologie beachtet. Weiter wird zum ersten Mal eine Überarbeitung der 
		Lutherbibel an vielen Stellen bewusst zu Luthers Formulierungen 
		zurückkehren und sich nicht weiter von ihm entfernen. Und schließlich 
		sollen die Texte wie bisher im Gottesdienst vorgelesen und gehört werden 
		können. Ihre poetische Kraft soll erhalten bleiben.
 
  Prof. 
		Dr. Christoph Kähler ist Professor em. für Neues Testament an der 
		Universität Leipzig und Vorsitzender des Lenkungsausschusses "Durchsicht 
		der Lutherbibel“, den die EKD 2010 eingesetzt hat. | 
     
    
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