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		Jüdische Religion, Geschichte und
        Kultur (JRGK), Vandenhoeck & Ruprecht | 
     
    
        Der Titel der Reihe
        steht vor dem Hintergrund, dass jüdische
        Lebenswirklichkeit von ihrer Religion, Geschichte und
        Kultur geprägt ist. So trägt auch das Konzept der Reihe
        der Erkenntnis Rechnung, dass diese drei Aspekte nicht
        voneinander isoliert betrachtet werden können, sondern
        einander bedingen und miteinander verflochtene Bereiche
        dieser Lebenswirklichkeit darstellen. 
        "Jüdische Religion, Geschichte und Kultur"
        soll den internationalen Stand der wissenschaftlichen
        Forschung markieren. Gleichzeitig dient die Reihe dem
        interdisziplinären Dialog und spricht eine über das
        engere Fachpublikum hinausreichende Leserschaft an. 
        Herausgeben von Michael Brenner, München und Stefan
        Rohrbacher, Düsseldorf. Bei Subskription ca. 10 %
        Nachlass. 
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		Nicola Kramp-Seidel Salomon 
		Adrets Responsa als Praxis religiösen Entscheidens 
  
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2022, Gebunden,  978-3-525-56077-8 
		 40,00 EUR 
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		Jüdische Religion, Geschichte und 
		Kultur (JRGK) Band 33 Zur Entscheidenspraxis in den 
		Responsa Salomon Adrets (13. Jh.)Versteht man Entscheiden als einen 
		sozialen Akt, bei dem bestimmte Entscheidungsalternativen 
		gegenübergestellt werden und sich diese Alternativen ausschließen, 
		erkennt man, dass eine Entscheidung immer kontingent ist, sie somit 
		immer anders ausfallen könnte. Entscheiden und Entscheidungen sind damit 
		auch eine Zumutung. Wie sieht nun die Entscheidenspraxis in Responsa 
		aus? Um diese Frage zu beantworten, analysiert Nicola Kramp-Seidl die 
		Responsa Salomon Adrets mit dem Ziel, exemplarisch den 
		Entscheidungsprozess und die Sichtbarkeit des Entscheidens in Responsa 
		dieses Gelehrten darzustellen. Die Autorin untersucht, wann 
		Entscheidenssituationen entstehen, sodass Anfragen an Adret abgegeben 
		werden, wie Adret ein Entscheiden in Responsa darstellt, welche Quellen 
		er zur Reduzierung einer Entscheidenslast heranzieht und wie er seine 
		Sachautorität inszeniert. | 
	 
	
		
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		Désirée Schostak 
		Der Weg der Mikwe in die Moderne 
  Vandenhoeck & 
		Ruprecht, 2022, 576 Seiten, Gebunden,  978-3-525-56059-4  
		150,00 EUR 
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		Jüdische Religion, Geschichte und 
		Kultur (JRGK) Band 32 Ritualbäder der Emanzipationszeit im 
		Spannungsfeld von öffentlicher Wahrnehmung und jüdischem 
		Selbstverständnis In der Modernisierung der Mikwe und ihrer 
		Integration in die bürgerliche Badekultur spiegelt sich die Suche nach 
		einer modernen jüdischen Identität.Galt die Mikwe zu Beginn des 19. 
		Jahrhunderts noch als „Frauenbad“ einer gesellschaftlichen Randgruppe – 
		kalt, ungesund, und nicht mehr zeitgemäß –, so steht am Ende der hier 
		betrachteten Entwicklung das moderne Ritualbad einer emanzipierten 
		Minderheit. In ihrer Studie spürt die Autorin denjenigen 
		gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und religiösen Faktoren 
		nach, die in ihrem Zusammenspiel diese Transformation prägten. Sowohl 
		die räumliche Anlage als auch das Verständnis des Rituals selbst wurden 
		auf verschiedene Weise erneuert und dadurch den Bedingungen einer 
		bürgerlichen Lebenswelt angepasst. Dabei richtet sich der Blick stets 
		auf beide Seiten: Die deutsche Öffentlichkeit nahm die Mikwe 
		hauptsächlich über die Ärzte als ein medizinisches Problem wahr, 
		wohingegen die jüdische Gemeinschaft in einem allgemeinen Prozess der 
		Reform alte Traditionen in einen neuen Wertehorizont einzupassen suchte. 
		Einführend werden erstmalig auf verständliche Weise die komplexen 
		religiösen Vorschriften zur Mikwe erklärt und ihre Nutzung seit dem 
		Mittelalter dargestellt. 
		
		Inhaltsverzeichnis 
		
		Blick ins Buch | 
	 
	
		
		  | 
		Berndt Schaller 
		Christlich-akademische Judentumsforschung im Dienst der 
		NS-Rassenideologie und -Politik  Der Fall des Karl Georg 
		Kuhn Vandenhoeck & Ruprecht, 2021, 206 Seiten, Gebunden,  
		978-3-525-50355-3  40,00 EUR 
		
		  | 
		Jüdische Religion, Geschichte und 
		Kultur (JRGK) Band 31 80 Jahre nach dem
		„Sondereinsatz“ des Tübinger 
		Privatdozenten Karl Georg Kuhn in Warschau, zur „Inspektion“ der 
		Bibliothek der Jüdischen Gemeinde und zur „Untersuchung des ostjüdischen 
		Problems, solange die Gelegenheit dazu an Ort und Stelle günstig ist“, 
		hat der inzwischen verstorbene Göttinger Judaist Berndt Schaller die 
		erste Monographie über die NS-Vergangenheit des späteren Qumranforschers 
		abgeschlossen. Kuhn selbst hat seine Anwesenheit in Warschau in den 
		Entnazifizierungsverfahren 1948 wie auch sonst verschwiegen. Erst die 
		Veröffentlichung des Tagebuches von Adam Cerniakow, des damaligen 
		Vorsetzenden des „Judenrates“ von Warschau, hat Kuhns auch praktische 
		Mitwirkung an der NS-Politik zur Zerstörung und Vernichtung des 
		europäischen Judentums ans Licht gebracht. Berndt Schaller hat die 
		von Max Weinreich schon 1946 vorgelegten Erkenntnisse sowie die 
		Forschungsergebnisse weiterer amerikanischer und später auch deutscher 
		Wissenschaftler über Karl Georg Kuhns Tätigkeit als Sachverständiger für 
		die „Judenfrage“ zusammengeführt und durch eigene Funde in Archiven und 
		Bibliotheken ergänzt und vertieft. Schaller gibt Antworten auf die 
		beiden mit Leben und Karriere von Kuhn verbundenen Fragen: Wie konnte 
		ein judaistisch interessierter Theologe zu einem antisemitischen 
		Propagandisten der Nazis werden? Und wie konnte es dazu kommen, dass 
		ein von Zeitgenossen schwer Belasteter rasch entnazifiziert wurde und 
		mit Hilfe geachteter Theologen wieder eine Dozentur erhielt? Zunächst in 
		Göttingen. Seit 1954 kam Kuhn als Qumranforscher in Heidelberg zu 
		internationaler Anerkennung und wurde Mitglied der dortigen Akademie der 
		Wissenschaften. Schaller wirft mit seiner kritischen Darstellung der 
		Karrieren Kuhns vor und nach 1945 grundsätzliche Fragen auf nach dem 
		Selbstverständnis deutscher Wissenschaft und christlicher Theologie, die 
		bis heute eine Herausforderung darstellen. 
		Inhaltsverzeichnis | 
	 
	
		
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		Elisabeth Rees-Dessauer Zwischen 
		Provisorium und Prachtbau 
  Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, 
		258 Seiten, Gebunden,  978-3-525-56476-9  95,00 EUR 
		
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		Jüdische Religion, Geschichte und 
		Kultur (JRGK) Band 30 Die 
		Synagogen der jüdischen Gemeinden in Deutschland von 1945 bis zur 
		Gegenwart Die Studie setzt sich mit Synagogen – Sakralbauten, 
		Veranstaltungsorte und Ausdruck politischen Willens – auseinander, um 
		neue Perspektiven auf die Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 
		bis zur Gegenwart zu eröffnen. Sie behandelt eine Zeit, in der die 
		jüdische Existenz in Deutschland nach dem Holocaust neu verhandelt 
		werden musste. Ein Teil dieses Verhandelns fand im öffentlichen Raum, 
		und zwar namentlich auch in der Synagoge statt, wodurch diesem Ort nicht 
		nur eine besondere religiöse sondern auch eine politische sowie 
		kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt. Die Gotteshäuser der 
		jüdischen Gemeinden seit 1945 werden vollständig erfasst – von den 
		ersten provisorisch eingerichteten Betsälen bis hin zu prächtigen 
		Neubauten der letzten Jahre – und treten erstmals als zusammenhängende 
		Quelle zur jüdischen Geschichte im Nachkriegsdeutschland auf. Dabei 
		beleuchtet das Werk die Synagogen nach den Dimensionen Raum 
		(Architektur), Zeit (Terminierung) und Handlung (Einweihungsfeiern – 
		Gestaltung und Redebeiträge). Bau und Einweihung einer Synagoge 
		mussten immer auf die Frage antworten: Wie ist die bewusste Fortsetzung 
		jüdischen Lebens im vormaligen Land der Täter zu rechtfertigen? So rückt 
		neben der Bautätigkeit der deutsch-jüdischen Gemeinden auch ein 
		allgemeiner Diskurs – die Selbstdarstellung und Ausdrucksweise der 
		jüdischen Gemeinden und anderer jüdischer und nichtjüdischer Akteure im 
		öffentlichen Raum – in den Fokus. 
		Leseprobe | 
	 
	
		
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		Carmen Reichert 
		Poetische Selbstbilder  Deutsch-jüdische und 
		Jiddische Lyrikanthologien 1900–1938 Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, 
		350 Seiten, Gebunden,  978-3-525-57315-0  89,00 EUR 
		
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		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 29 Leserinnen und Leser 
		kennen Lyrik vor allem aus Anthologien. „Jüdische Lyrik“ wird dabei 
		meist mit der Dichtung von Shoah-Überlebenden assoziiert. Jüdische 
		Herausgeber sammelten jedoch schon viel früher jüdische Dichtung. Den 
		Anspruch, für eine Gruppe zu sprechen und damit ihr Bild in der 
		Öffentlichkeit mitzubestimmen, machte die Gattung Anthologie nicht nur 
		für literarisch Ambitionierte attraktiv, sondern auch für 
		unterschiedliche politische Gruppen. Unter Titeln wie „Junge Harfen“ 
		(1903), „Lyrische Dichtung deutscher Juden“ (1920) oder „Jüdische 
		Volkslieder“ (1935) versuchten Kulturzionisten, eigenständige jüdische 
		Dichtungstraditionen zu etablieren. Doch auch alternative 
		kulturpolitische Konzepte wählen die Anthologie als Mittel, wie etwa in 
		Julius Moses‘ Anthologie „Hebräische Melodien“ (1920), die das Jüdische 
		über das Thema und nicht die Herkunft bestimmt. Einige jiddischsprachige 
		Anthologien schlugen einen ähnlichen Weg ein: Sie versuchen, eine 
		nationale jiddische Dichtung zu etablieren, indem sie auf die von Herder 
		zurückgeführte Idee von in der Volksdichtung verwurzelten 
		Nationalliteraturen setzen. Die Anthologie zeigt sich dabei nicht nur 
		als Publikationsform, sondern auch als literarische Gattung mit einem 
		dezidierten Bewusstsein über ihre Geschichte. Carmen Reichert zeigt, 
		dass Anthologien nicht nur als einen zu Unrecht vernachlässigten Teil 
		unserer Literaturgeschichte anzusehen sind– sondern auch als wichtige 
		historische Dokumente einer um ihr kollektives Wesen und dessen 
		Darstellung nach außen ringende Gemeinschaften. 
		
		Blick ins Buch | 
	 
	
		
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		Evita Wiecki 
		Ein Jude spricht Jiddisch  Geschichte des säkularen 
		Jiddisch-Lehrbuchs im Polen des 20. Jahrhunderts Vandenhoeck & 
		Ruprecht, 2018, 312 Seiten, Gebunden, 978-3-525-57063-0 
		75,00 EUR 
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 28 1886 erschien das 
		erste moderne Lehrbuch der jiddischen Sprache. Der Form nach 
		traditionell leitete es einen bahnbrechenden Aufstieg des Jiddischen zur 
		Bildungssprache ein. Zu diesem Zeitpunkt begann man erstmals, die 
		Muttersprache der überwiegenden Mehrheit der Juden im östlichen Europa 
		als eine vollwertige Kultursprache wahrzunehmen, und genau in diesem 
		Prozess spielte die muttersprachliche Bildung eine entscheidende Rolle. 
		Doch über ihre Geschichte ist bisher wenig bekannt. Evita Wiecki 
		erläutert anhand von Jiddisch-Lehrbüchern, welche Formen die aufblühende 
		jiddische Bildung annahm, welche Funktion ihr zugeschrieben wurde und 
		mit welchen Schwierigkeiten ihre Befürworter zu kämpfen hatten. Deutlich 
		wird dabei auch, wie herausfordernd es für sprachliche Minderheiten ist, 
		ohne staatliche und institutionalisierte Unterstützung das Fortbestehen 
		von Sprach- und Kulturkenntnissen zu sichern. Die Studie umspannt ein 
		knappes Jahrhundert (1886–1964), das sich durch signifikante Wendepunkte 
		der jüdischen Geschichte bis hin zum absoluten Bruch durch den Holocaust 
		auszeichnet. Dabei blieb die jiddische Sprache für die Menschen ein 
		maßgeblicher Identifikationsfaktor – trotz grundverschiedener 
		Bedingungen in Politik und Gesellschaft gab es zwischen den jeweiligen 
		Phasen ungeahnte Kontinuitäten. So steckt in der Geschichte des 
		Jiddisch-Lehrbuchs eine Kulturgeschichte des Jiddischen in Polen.  
		Leseprobe | 
	 
	
		
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		Klaus Hödl Zwischen Wienerlied und 
		Der Kleine Kohn  Juden in der Wiener populären Kultur um 
		1900 Vandenhoeck & Ruprecht, 2017, 224 Seiten, Gebunden, 
		978-3-525-57052-4  85,00 EUR 
		
		   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 27 Die Untersuchung des Engagements von Juden in der Wiener 
		Populärkultur um 1900 ist ein in der Forschung bisher vernachlässigtes 
		Vorhaben. Daher widmet sich Klaus Hödl eingehend ausgewählten Aspekten 
		jüdischer Beiträge in der Unterhaltungskultur um 1900 und legt seinen 
		Schwerpunkt auf jüdische Volkssänger und Varietés.Die zentrale Aussage 
		des Manuskriptes ist, dass die sogenannte Populärkultur in Wien um 1900 
		von Juden und Nichtjuden gemeinsam gestaltet wurde. An einer Reihe 
		konkreter Beispiele wird aufgezeigt, dass die Kooperationen zwischen 
		ihnen mannigfaltig und ihre Beziehungen auch auf privatem Gebiet sehr 
		eng waren. Trotzdem gab es aber auch Antisemitismus. Allerdings scheint 
		er weniger ausgeprägt und radikal als in anderen gesellschaftlichen 
		Bereichen gewesen zu sein. Jüdische Volkssänger reagierten auf ihn, 
		indem sie einerseits die Grundlage für eine ethnische und kulturelle 
		Zugehörigkeit im performativen Engagement anstatt in Herkunft und 
		Abstammung sahen. Andererseits schrieben sie jüdische Existenz in die 
		Vergangenheit ein. Sie bemühten sich mit anderen Worten um das 
		gegenwärtig sehr populäre Konzept der shared oder entangled history.  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe Dr. Klaus Hödl ist Historiker am Centrum für Jüdische Studien an 
		der Universität Graz. | 
	 
	
		
		  | 
		 Isaac Kalimi 
		Der Kampf um die Bibel 
  Vandenhoeck & Ruprecht, 
		2020, 309 Seiten, Gebunden,  978-3-525-57340-2  75,00 EUR
		
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 26 Jüdische 
		Interpretation, Sektarianismus und Polemik vom Tempel zum Talmud und 
		darüber hinaus Der Kampf um die Bibel zeigt die Wurzeln des 
		interpretativen Konflikts auf um die Hebräische 
		Bibel/ das Alte Testament, die gemeinsamer wichtiger heiliger Texte 
		aller Abrahamitischen Religionen ist. Insbesondere werden die aus den 
		Kämpfen resultierenden Kontroversen in der jüdischen Literatur 
		wiedergegeben. Im Fokus stehen vor allem jüdische Quellen aus der späten 
		Zweiten Tempelzeit über das Hohe Mittelalter und dem Beginn der Frühen 
		Neuzeit. Ferner wird gezeigt, wie das Studium der Heiligen Schriften 
		nach der Zerstörung des Zweiten Tempels zur Grundlage des jüdischen 
		Lebens in seiner konfliktreichen Geschichte geworden ist. 
		
		Blick ins Buch | 
	 
	
		
		  | 
		Band 25: Felix Papenhagen Wem 
		gehört der Schrank mit den heiligen Büchern?  Jüdische 
		Religion im Kontext israelischer Popularmusik Vandenhoeck & Ruprecht, 
		2016, 336 Seiten, mit zwei Grafiken, Gebunden,  978-3-525-57047-0  
		110,00 EUR 
		
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 25
  Das Thema Religion ist neuerdings im Mainstream israelischer 
		Musik angekommen, obwohl es zuvor belächelt wurde. Felix Papenhagen 
		analysiert grundsätzlich das Verhältnis von jüdischer Religiosität und 
		israelischer Popularmusik.Er versteht die Popularmusik als Seismograph 
		für gesellschaftliche Veränderungen und geht davon aus, dass sich die 
		jüngere Geschichte Israels auch vorwiegend in dessen Musikkultur 
		widerspiegelt. Um dies zu zeigen, führte und analysierte Papenhagen 
		Interviews mit bekannten israelischen Popmusikern sowie deren 
		Liedtexte mit dem Ziel, Erkenntnisse über ihr Verständnis von religiösen 
		Motiven zu gewinnen. Dabei lässt er den Einfluss und die Bedeutung von 
		Musik und Religion für die Musiker selbst in seiner Analyse nicht außer 
		Acht und geht explizit auf die Ambivalenz von säkularem und religiösem 
		Selbstverständnis unterschiedlicher Musikerpersonen ein, welches die 
		Biografie jedes einzelnen mitgeprägt hat.  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe | 
	 
	
		
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		Torsten Lattki Benzion Kellermann 
		 Prophetisches Judentum und Vernunftreligion Vandenhoeck & 
		Ruprecht, 2015, 460 Seiten, Gebunden,  978-3-525-57040-1  
		140,00 EUR 
		
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 24 Der heutzutage weitgehend vergessene Religionsphilosoph und Rabbiner 
		Benzion Kellermann (1869–1923) war eine wichtige Persönlichkeit des 
		Berliner liberalen Judentums vor der Schoa. Als selbstständiger Schüler 
		Hermann Cohens forderte er, von Kant und dem Marburger Neukantianismus 
		ausgehend, die Herausbildung einer universalen Menschheitsreligion der 
		Vernunft. Das liberale Judentum sah er bis dato als einzige Religion, 
		die sich schrittweise diesem Ideal annähern würde. Deshalb blieb er 
		immer ein überzeugter und dem Christentum gegenüber selbstbewusster 
		Jude, wie es sich in einer intensiven Debatte mit Ernst Troeltsch 
		während des Ersten Weltkriegs zeigte. Kellermanns Biografie entkräftet 
		die pauschalen Anklagen, dass liberaljüdische Selbstverständnisse immer 
		eine Selbstverleugnung oder Aufgabe jüdischer Identität gewesen seien, 
		und zeigt stattdessen die Vielfalt möglicher Identitätskonstruktionen 
		innerhalb des deutschen Judentums auf. Er verband die jüdische Religion 
		mit der Kantischen Philosophie durch die biblischen Propheten, denn 
		diese würden mit ihrem „ethischen Monotheismus“ eine inhaltliche 
		Kongruenz zum Denken Kants aufweisen. Die vorliegende erste 
		Werkbiografie Kellermanns leistet einen wichtigen Beitrag für die 
		Erforschung der jüdischen Geistesgeschichte von den 1870er Jahren bis in 
		die Anfänge der Weimarer Zeit, der für die Jüdischen Studien, die 
		christliche Theologie, die Philosophie und die Geschichts- und 
		Kulturwissenschaften bedeutsam ist. 
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe Torsten Lattki ist 
		Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Jüdischen 
		Kulturmuseum Augsburg-Schwaben.  | 
	 
	
		
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		Noam Zadoff Von Berlin nach Jerusalem und 
		zurück  Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht 
		2020, 448 
		Seiten, Gebunden 978-3-525-57035-7  65,00 EUR 
		
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		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 23 An einem Herbstmorgen 1923 lief ein kleines Schiff in den Hafen von 
		Jaffa, Palästina, ein. Unter den wenigen Reisenden an Bord befand sich 
		ein junger Jude aus Deutschland, der in der Jüdischen Wissenschaft des 
		20. Jahrhunderts Grundlegendes leisten und mit der Kabbalaforschung ein 
		neues Forschungsfeld begründen sollte. Gershom Gerhard Scholem verließ 
		Deutschland, um seinen zionistischen Traum im Land Israel zu erfüllen. 
		In seiner 1977 erschienenen Autobiographie beschreibt er seine 
		Emigration „von Berlin nach Jerusalem“ als eine Einbahnbewegung. Und 
		doch blieb Scholem auch nach seine Auswanderung mit der jüdischen 
		intellektuellen Welt in Deutschland in Kontakt: In den 1920er und 1930er 
		Jahren veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze in deutschen Zeitungen und 
		Zeitschriften und arbeitete mit deutsch-jüdischen Verlagen zusammen. 
		Auch in Palästina beteiligte er sich an verschiedenen Netzwerken von 
		deutschsprachigen Migranten, wie etwa der Vereinigung Brith Schalom oder 
		dem Pilegesh Kreis. Nach dem Holocaust reiste Scholem häufig in den 
		deutschsprachigen Raum und kehrte über den Umweg der Schweiz allmählich 
		in sein Geburtsland zurück: als zentrale Figur der Eranos-Tagungen im 
		schweizerischen Ascona, als Herausgeber und Autor des Suhrkamp Verlags 
		und nicht zuletzt als Fellow des neugegründeten Wissenschaftskollegs zu 
		Berlin. In den letzten Jahren seines Lebens wurde Gershom Scholem in 
		Deutschland nicht nur als akademische, sondern auch als moralische 
		Autorität betrachtet. Gleichzeitig bot Berlin ihm, nach der Ernüchterung 
		seines zionistischen Traums, eine Alternative für Israel. Dieses Buch 
		erzählt und analysiert das Leben Gershom Scholem als eine Reise von 
		Berlin nach Jerusalem – und zurück.  Noam Zadoff ist 
		wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der 
		Ludwig-Maximilians-Universität München im Fach Israel-Studien. | 
	 
	
		
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		Christian Kraft Aschkenas in Jerusalem
		 Die religiösen Institutionen der Einwanderer aus 
		Deutschland im Jerusalemer Stadtviertel Rechavia (1933–2004) – Transfer 
		und Transformation Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, 346 Seiten, 
		Gebunden,  978-3-525-57034-0  75,00 EUR 
		
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 22 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der deutsch-jüdischen 
		Emigration nach Palästina. Anhand von Synagogengemeinden und 
		Bildungseinrichtungen, die von Einwanderern verschiedener religiöser 
		Gruppierungen aufgebaut wurden, sollen Strategien aufgezeigt werden, mit 
		deren Hilfe versucht wurde, das Erbe der deutsch-jüdischen religiösen 
		Tradition im Gebet, im Bildungswesen und in der Gemeindepolitik zu 
		bewahren und in der neuen Umgebung zu neuer Blüte zu bringen. Durch 
		die Verstrickung in vielfältige religions- oder bildungspolitische 
		Kontroversen, die zu einem großen Teil ebenfalls bereits aus Deutschland 
		„importiert“ worden waren, zeigten sich sehr schnell die Grenzen eines 
		Kulturtransfers von Aschkenas (Deutschland) nach Jerusalem. Die 
		komplizierte religiöse Landschaft Jerusalems trug das Ihre dazu bei, den 
		Aufbau der deutschen Synagogen, einer Schule und einer Jeschiva zu 
		erschweren. Schwierig gestaltete sich auch die Weitergabe der 
		aschkenasischen Tradition auf die nachfolgenden Generationen. Hier ist 
		im Wesentlichen der Grund für den Niedergang der deutschen 
		Synagogengemeinden zu suchen. Die Bildungsinstitutionen der deutschen 
		Einwanderer konnten dagegen erfolgreich ihren Platz behaupten. Die 
		Gründe, die zu diesem Erfolg führten, sollen untersucht werden. Sie 
		sollen helfen bei der Beantwortung der Frage, ob und in welcher Form das 
		religiöse Erbe von Aschkenas in Jerusalem heute noch lebendig ist.  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe 
		Dr. Christian Kraft ist seit 2008 pädagogischer Mitarbeiter im 
		Max-Mannheimer-Studienzentrum Dachau, seit 2007 arbeitet er als Referent 
		für das Museumspädagogische Zentrum München und seit 2009 für die 
		KZ-Gedenkstätte Dachau.  | 
	 
	
		
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		Andrea Sinn Jüdische Politik und Presse in 
		der frühen Bundesrepublik 
  Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, 
		400 Seiten, Gebunden,  978-3-525-57031-9  79,00 EUR 
		
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		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 21 Eine zentrale Bedeutung für die Formierung des Judentums in 
		Westdeutschland nach 1945 nahmen ursprünglich aus Osteuropa stammende 
		Juden ein. Die Geschichte der Anfänge, der Gründung und der 
		Institutionalisierung dieser osteuropäisch geprägten jüdischen 
		Gemeinschaft sowie deren Repräsentanz in der Bunderepublik beleuchtet 
		Andrea Sinn für den Zeitraum von 1945 bis zum Ende der 1960er Jahre. 
		Eingehend weist sie dabei die innere Heterogenität des deutschen 
		Judentums auf: die Diskrepanz zwischen deutsch-jüdischen Repräsentanten 
		der jüdischen Gemeinschaft und osteuropäischen Repräsentierten. 
		Ausgehend von der These, dass der Aufbau des jüdisch-institutionellen 
		Lebens maßgeblich von den deutsch-jüdischen Remigranten Karl Marx und 
		Hendrik G. van Dam bestimmt wurde, widmet sich Sinn neben der 
		institutionsgeschichtlich-politischen Analyse hauptsächlich den 
		Biographien derselben. Damit reagiert sie zum einen auf das 
		Forschungsdefizit hinsichtlich der Kombination biographischer und 
		institutioneller Komponenten und verschafft sich so eine exponierte 
		Stellung innerhalb der Forschungsliteratur; zum anderen zeichnet sie 
		damit ein individuelles, aus der Perspektive Marxens und van Dams 
		erzähltes Bild jüdischen Lebens und wehrt so einer einseitigen 
		Fokussierung abstrakt-politischer Aspekte. Darüber hinaus zeichnet sich 
		ihre Untersuchung durch eine epochenübergreifende Darstellung der 
		Kernthematik aus: Das historische Faktum der problematischen Koexistenz 
		osteuropäischer und deutscher Juden wiederholte sich in den 1990er 
		Jahren mit der Einwanderung zahlreicher Juden aus den ehemaligen 
		GUS-Staaten. 
		Inhaltsverzeichnis und Leseprobe | 
	 
	
		
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		Anna Lena Menny 
		Spanien und Sepharad  
		 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2013, 496 Seiten, Gebunden,  
		978-3-525-57030-2  
		150,00 EUR   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 20 Über den offiziellen Umgang mit dem 
		Judentum im Franquismus und in der Demokratie 
		Die Erinnerung an das historische Sepharad und vor allem an die 
		trikulturelle convivencia auf der mittelalterlichen Iberischen Halbinsel 
		stehen derzeit in Spanien hoch im Kurs, verweisen sie doch scheinbar auf 
		eine jahrhundertelange Tradition der Toleranz und Demokratie. 
		Anna Lena Menny beleuchtet verschiedene Facetten der staatlichen Haltung 
		gegenüber der jüdischen Minderheit und dem jüdischen Erbe. Sie fragt 
		nach Kontinuitäten und Brüchen innerhalb des Untersuchungszeitraumes vom 
		Franquismus bis in die Demokratie und arbeitet die enge Verschränkung 
		von Erinnerungs-, Religions- und Außenpolitik heraus. Dabei ist eine 
		zentrale These, dass der Tod des spanischen Diktators Franco im Jahr 
		1975 für die spanisch-jüdische Geschichte keine einschneidende Zäsur 
		bedeutete.  
		Inhaltsverzeichnis und Leseprobe | 
	 
	
		
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		Tobias Grill 
		Der Westen im Osten  
		 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2013, 389 Seiten, Gebunden,  
		978-3-525-57029-6  
		150,00 EUR  
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 19 Deutsches Judentum und jüdische 
		Bildungsreform in Osteuropa (1783-1939) 
		Die historische Forschung beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit 
		den vielfältigen Aspekten der Emigration osteuropäischer Juden nach 
		Westeuropa – insbesondere nach Deutschland – am Ende des 19. und zu 
		Beginn des 20. Jahrhunderts. Demgegenüber fand die Niederlassung oder 
		der längere Aufenthalt deutscher Juden in Osteuropa in der 
		Historiographie bislang kaum Beachtung. Dies verwundert zunächst nicht, 
		da es sich bei den deutschen Juden, die den Weg in den Osten Europas 
		fanden, nur um eine sehr kleine Gruppe handelte. Doch dieser beschränkte 
		Personenkreis bestand aus Persönlichkeiten, die in der Geschichte des 
		osteuropäischen Judentums eine erhebliche Bedeutung erlangten. 
		Tobias Grill fokussiert in seiner Arbeit auf zwei Berufsgruppen 
		deutscher Juden, die in etwa zwischen 1839 und 1939 in Osteuropa gewirkt 
		haben: Zum einen deutsche Rabbiner, zum anderen deutsch-jüdische 
		Pädagogen. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern die beiden 
		erwähnten Gruppen als kulturelle Mittler bei der Reform des 
		traditionellen jüdischen Bildungswesens – eines Kernbereichs der 
		jüdischen Aufklärungsbewegung (Haskala) – auftraten, also in gewisser 
		Weise versuchten, bestimmte Aspekte des Bildungswesens aus ihrer 
		Herkunftskultur in das osteuropäische Judentum zu transferieren, und wie 
		Rezeption und Übernahme solcher Elemente durch die osteuropäischen Juden 
		funktionierten. Fragestellung und methodischer Zugang dieser Arbeit sind 
		demnach in der Kulturtransferforschung verortet.  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe | 
	 
	
		
		  | 
		Julia Haarmann 
		Hüter der Tradition  
		 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2012, 330 Seiten, Gebunden, 
		978-3-525-57023-4 110,00 EUR
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 18 Erinnerung und Identität im 
		Selbstzeugnis des Pinchas 
		Katzenellenbogen (1691-1767) 
		Der Wert von Selbstzeugnissen zur Erschließung vergangener Lebenswelten 
		und Wahrnehmungsweisen bietet für die jüdische Geschichte des 18. 
		Jahrhunderts wertvolle Zugänge, solche Quellen sind jedoch nur in 
		geringer Zahl überliefert. Julia Haarmann legt erstmals die Untersuchung 
		eines besonders umfangreichen und lebendigen Textes vor, des in 
		hebräischer Sprache verfassten Selbstzeugnisses Yesh Manchilin von 
		Pinchas Katzenellenbogen (1691–1767). Katzenellenbogen lebte und wirkte 
		als Rabbiner in verschiedenen Gemeinden Frankens und Mährens. Die 
		Autorin bietet eine instruktive und facettenreiche Darstellung jüdischer 
		Lebenswelt des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht dabei der Auswahl- 
		und Konservierungsprozess von Geschichte(n), die aus der Sicht von 
		Katzenellenbogen zentrale Bedeutung für seine Nachkommen haben. In ihrer 
		Darstellung zeigt Julia Haarmann auf, wie die Verschriftlichung dieser 
		Geschichte(n) als Mechanismus zur Bewahrung von Identitätsstiftendem für 
		die nachfolgenden Generationen funktioniert. Pinchas Katzenellenbogen – 
		so Haarmanns These – fungiert als »Wächter« seiner jeweiligen 
		Traditionen, Erinnerungen und Werte, die er für die Zukunft bewahrt 
		wissen will. Die Gefahren des Abbruchs von Traditionen, Erinnerungen und 
		Werten, gehen dabei weniger von der nichtjüdischen Umwelt aus, sondern 
		sind vielmehr noch in innerjüdischen Diskursen jener Zeit verortet.  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe 
		Dr. phil. Julia Haarmann ist Mitarbeiterin am 
		Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
		 | 
	 
	
		  | 
		 
		Ivonne Meybohm 
		David Wolffsohn. Aufsteiger, Grenzgänger, Mediator  
		 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2012, 410 Seiten, Gebunden,  
		978-3-525-57028-9  
		150,00 EUR
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 17 Eine biografische Annäherung an die 
		Geschichte der frühen Zionistischen Organisation (1897-1914) 
		Ivonne Meybohm zeigt am Beispiel David Wolffsohns (1850er Jahre – 1914), 
		dem engsten Mitarbeiter Theodor Herzls die Entstehung der Zionistischen 
		Organisation. In der Zeit David Wolffsohns wurde aus einem intern immer 
		wieder zerstrittenen, finanziell und politisch zunächst einflusslosen, 
		lockeren internationalen Zusammenschluss die Zionistische Organisation, 
		die historisch wirkmächtig agieren konnte. Es handelt sich nicht um eine 
		klassische Biografie, sondern um eine ineinandergreifende Personen- und 
		Institutionengeschichte, für die Meybohm hier den Begriff »integrierte 
		Biografie« geprägt hat. Durch Kombination der methodischen Ansätze der 
		neuen Kultur-, Sozial-, Politik- und Wirtschaftsgeschichte erfasst die 
		Autorin sowohl die Person David Wolffsohns wie auch die Institution der 
		Zionistischen Organisation in allen ihren Verflechtungen. Diese 
		multiperspektivische Analyse bezieht auch das Netzwerk an Mitarbeitern, 
		Unterstützern und Konkurrenten ein und stellt die Organisation in einen 
		vergleichenden Kontext mit anderen zeitgenössischen National- und 
		Emanzipationsbewegungen, wie der Sozialdemokratie oder der 
		internationalen Frauenbewegung. Neben der »Außen«- und »Innenpolitik« 
		analysiert Meybohm besonders auch die zionistische »Wirtschaftspolitik«, 
		die ebenso wie die Persönlichkeit und das Lebenswerk David Wolffsohns 
		selbst so gut wie unerforscht ist. 
		Die Ergebnisse dieser integrierten Biografie stellen der meist 
		teleologisch gedeuteten bisherigen Historiografie zur frühen Geschichte 
		des Zionismus, die aus der erfolgten Staatsgründung Israels 1948 
		rückblickend eine lineare Erfolgsgeschichte zu konstruieren versucht, 
		eine differenziertere Deutung  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe | 
	 
	
		|   | 
		Band 16 | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 16 noch nicht angekündigt | 
	 
	
		  | 
		Eberhard Wolff 
		Medizin und Ärzte im deutschen Judentum der Reformära  
		Die Architektur einer modernen jüdischen Identität 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, 300 Seiten, Gebunden,  
		978-3-525-56943-6 
		65,00 EUR   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 15 Ärzte und Medizin waren Brennpunkte des 
		grundlegenden kulturellen Wandels, den die Juden in Deutschland in der 
		Zeit der Haskala (der jüdischen Aufklärung) und der sich anschließenden 
		Reformära bis ca. 1850 durchmachten. Eberhard Wolff arbeitet anhand von 
		Detailstudien heraus, dass ein modernes, variables Verständnis vom 
		Jüdischsein und eine differenziert konstruierte jüdische Identität in 
		dieser Zeit gerade unter jüdischen Ärzten entwickelt und gerade anhand 
		medizinisch relevanter Themen diskutiert wurden. An lokalen Beispielen 
		wie Berlin, Hamburg, Göttingen und Dresden werden Themen wie der 
		Reformeifer und das säkularisierte Berufsverständnis jüdischer Ärzte 
		untersucht sowie Reformdebatten um die »frühe Beerdigung«, die jüdische 
		Beschneidung oder die Krankenbesuchsgesellschaften einer Analyse 
		unterzogen.  
		Das entwickelte moderne jüdische Selbstverständnis hatte eine komplexe 
		»Architektur«, die weit über simple »Assimilation« oder ein einfaches 
		Modell hybrider Verschmelzung mit bürgerlichen Werten hinausging. So 
		unterschieden jüdische Ärzte mit einem professionellen Habitus gezielt 
		zwischen ihrer ärztlichen und ihrer jüdischer Identität. In 
		Reformdebatten etablierten sie sich als weltliche Experten des Jüdischen 
		und entwickelten ein kulturelleres Verständnis des Jüdischseins mit 
		neuen Leitwerten und Legitimationen, das kompatibel war mit den 
		Anforderungen der Moderne, ohne mit den jüdischen Traditionen generell 
		zu brechen. Ihr jüdisches Selbstverständnis mit sektoriellen und 
		situativen Differenzierungen sowie bewussten Asymmetrien war der Versuch 
		einer Stabilisierung jüdischer Identität im historischen Wandel. Es war 
		eine eigenständige kulturelle Leistung aufgrund eines originären 
		Modernisierungswillens und nicht nur, um Anerkennung in der christlichen 
		Mehrheitsgesellschaft zu finden. 
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe | 
	 
	
		  | 
		Vom Deutschen ins Hebräische  
		Übersetzungen aus dem Deutschen im jüdischen Palästina 1882-1948. 
		Übersetzt von Liliane Meilinger 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, 250 Seiten, Gebunden,  
		978-3-525-56938-2  
		79,00 EUR   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 14 Der aus dem deutschen Kulturraum 
		ausgehende Einfluss auf den Jischuw – die jüdische Gemeinschaft in 
		Palästina von der ersten organisierten Einwanderung 1882 bis zur 
		Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 – war mannigfaltig. Na`ama 
		Sheffi beschäftigt sich mit einer seiner herausragenden Erscheinungen: 
		der Übersetzung deutschsprachiger Werke ins Hebräische und deren 
		Rezeption sowie der unmittelbaren Wirkung deutscher Vorbilder auf die 
		Schaffung eines modernhebräischen Literaturkorpus. 
		Den Anfang bildeten bereits im späten 18. Jahrhundert in Europa die 
		Übertragung von Werken, die dem Geist der jüdischen Aufklärung 
		verpflichtet waren. Auch noch vor der Genese des Zionismus als 
		nationalem Projekt intensivierte sich die Übersetzungstätigkeit 
		ungeachtet des kleinen Leser- und Verlegerkreises sowie zahlreicher 
		technischer Hindernisse. Fast 800 Werke der verschiedensten Genres – 
		Romane, Dramen, Sachbücher, Kinder- und Jugendliteratur – wurden während 
		des untersuchten Zeitraums aus dem Deutschen ins Hebräische übertragen. 
		Hinzu kommen noch mehrere hundert in Zeitschriften erschienene Gedichte, 
		Prosastücke und Essays. Wesentliche Befunde sind dabei die dominierende 
		Rolle der aus dem Osten Europas stammenden Übersetzer sowie der 
		sprunghafte Anstieg der Übertragungen in den Jahren des 
		Nationalsozialismus und sodann in den drei letzten Jahren vor der 
		Staatsgründung. Die Auswahl der Texte war weitgehend von nationalen 
		Ideologien bestimmt: Anfangs dienten die Übertragungen weltanschaulich 
		der Haskala, danach der Erneuerung der jüdischen Nation und der 
		hebräischen Sprache und schließlich der Bewahrung der im 
		Nationalsozialismus verfemten Literatur vor allem jüdischer Autoren. 
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe | 
	 
	
		  | 
		Stefan Siebers 
		Der Irak in Israel  
		Vom zionistischen Staat zur transkulturellen Gesellschaft 
		Vandenhoeck & Ruprecht, 2010, 128 Seiten, kartoniert,  
		978-3-525-56937-5 
		65,00 EUR   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK)  Band 13 Anhand der Bücher von Sami Michael und 
		Eli Amir untersucht Stefan Siebers, inwieweit das westlich-zionistische 
		Konzept von der jüdischen Nation mit klar definierten Grenzen 
		aufgegangen ist. Ist der »Judenstaat« der uneinnehmbare Leuchtturm des 
		Okzidents im Nahen Osten? 
		Der Autor lädt dazu ein, die Erzählungen und Romane der hebräischen 
		Schriftsteller neu zu lesen. Mit zahlreichen Beispielen belegt er, dass 
		bald nach der Gründung Israels 1948 ein tiefgreifender Prozess der 
		Transkulturation einsetzte, der sich in der modernhebräischen Literatur 
		nicht nur niederschlägt, sondern von dieser auch befördert wird. Über 
		alle Grenzen hinweg ist Israel mit dem Orient längst verwoben. 
		Aus den Randzonen zwischen Tag und Traum, zwischen Kulturland und Ödnis 
		ist fast unmerklich der Orientale ins Bewusstsein der israelischen Leser 
		getreten. Zunächst war er noch der unheimliche Fremde, begehrenswert und 
		erschreckend zugleich. Doch inzwischen erhebt er seine Stimme 
		gleichberechtigt und selbstbewusst in der polyphonen Kultur des Landes. 
		Israel ist dabei, sich aus der Isolation zu befreien. Zu Brückenbauern 
		wurden die jüdischen Autoren, die selbst aus dem Orient stammen. Stefan 
		Siebers lenkt unser Augenmerk auf die Romanciers und Erzähler aus dem 
		Irak, deren Werke von Zerrissenheit und dem Willen zum Neuanfang zeugen. 
		Mit ihnen vollzieht er den Weg Israels zu einer modernen, zum steten 
		Wandel bereiten und somit im wahrsten Sinne »transkulturellen«Gesellschaft 
		nach. 
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe 
		Stefan Siebers ist Lektor für hebräische Sprache und Literatur am 
		Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. | 
	 
	
		
		  | 
		Thekla Keuck 
			Hofjuden und Kulturbürger  
			Der Geschichte der Familie Itzig in Berlin 
			Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, 580 Seiten, Gebunden, 
		978-3-525-56974-0 
			150,00 EUR   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 12 Eine jüdische Familie zwischen 
			Staat und Gesellschaft.  
			Die Itzigs waren eine der großen jüdischen Familien im Preußen des 
			späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Ihre fünf Generationen 
			umfassende Geschichte umschließt drei große Themenkomplexe: die 
			rechtliche Emanzipation der Juden, ihren sozio-ökonomischen und 
			kulturellen Verbürgerlichungsprozess sowie die damit einhergehende 
			Transformation traditioneller jüdischer Denk- und Verhaltensweisen. 
			Auf der Grundlage zahlreicher Quellen und eingebettet in den 
			allgemeinen Forschungskontext der Geschichte des Bürgertums sowie 
			der Bildungs- und Kulturgeschichte untersucht Thekla Keuck am 
			Beispiel der Familie Itzig einen der transkulturellen Prozesse, der 
			die mitteleuropäischen Juden unter dem Einfluss der Aufklärung aus 
			der Abgeschlossenheit des traditionellen Judentums in den Raum der 
			modernen europäischen Gesellschaft führte. Im Mittelpunkt steht 
			dabei die Frage, wie sich für die Itzigs auf Grund ihrer Teilhabe an 
			der bürgerlichen Gesellschaft der Stellenwert von Familie, Religion 
			und Kultur wandelte. Obwohl der Familie eine mitgestaltende Rolle 
			bei der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft innerhalb wie 
			außerhalb der jüdischen Gemeinschaft zukam, gelang ihren Mitgliedern 
			nicht die angestrebte Integration in die bürgerliche Gesellschaft. 
			Als Juden blieb ihnen die Teilnahme verwehrt. Um ihre bürgerliche 
			Position nicht zu gefährden, entschied sich die Mehrzahl der Itzigs 
			daher für die Konversion. Trotzdem bezeichnet Thekla Keuck die 
			Itzigs explizit als jüdische Familie. Mit dieser Lesart trägt sie 
			dazu bei, die Vielschichtigkeit deutsch-jüdischer Geschichte mit 
			ihren Zwiespältigkeiten und Widersprüchen aufzuzeigen. | 
	 
	
		
		  | 
		 
			Rebekka Voß 
			Umstrittene Erlöser  
			Politik, Ideologie und jüdisch-christlicher Messianismus in 
			Deutschland 
			Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, 350 Seiten, Gebunden, 
			 
			978-3-525-56900-9  
			95,00 EUR   | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 11 Apokalyptisches 
		Denken und messianischer Aktivismus blühten im 16. Jahrhundert unter 
		Juden und Christen in Europa in auffälliger Parallelität. Während das 
		Geburtsland der Reformation als Zentrum der endzeitlichen Spekulation 
		unter Protestanten gilt, hat die Geschichte des jüdischen Messianismus 
		im deutschen Sprachraum weit weniger Aufmerksamkeit gefunden. Mit diesem 
		Buch liegt nun erstmals eine umfassende Untersuchung der jüdischen 
		Messiaserwartung im Deutschland des 16. Jahrhunderts vor. Jüdischer 
		Messianismus wird in seinen kulturellen, sozialen und 
		religionsgeschichtlichen Kontext innerhalb der christlichen 
		Umgebungsgesellschaft gesetzt. Im Mittelpunkt steht die Beziehung der 
		jüdischen Erlösungshoffnung zur zeitgenössischen christlichen 
		Apokalyptik. Mit ihrer Darstellung belegt Rebekka Voß die Vitalität 
		jüdischer messianischer Sehnsucht im vormodernen Aschkenas und zeigt vor 
		allem die enge Verflechtung von jüdischer und christlicher Apokalyptik. 
		Durch die integrative Betrachtung beider Religionsgemeinschaften 
		demonstriert die Autorin, wie Juden und Christen ihre messianischen 
		Ansprüche, apokalyptischen Ideen und Bewegungen gegenseitig wahrnahmen, 
		darauf reagierten und wechselseitig beeinflussten. Hebräische Chroniken 
		und deutsche Flugblätter, private Briefe und ethische 
		Erbauungsliteratur, Polemiken und Gerichtsprotokolle, lateinische 
		Bibelkommentare und jiddische Volkslegenden, bildliche Darstellungen und 
		Realia bieten Einblick in ein komplexes jüdisch-christliches 
		Beziehungsgeflecht messianischer Ideologie und Politik. Der 
		apokalyptische Diskurs ist bemerkenswert für seine Spannung zwischen der 
		Ablehnung der eschatologischen Position des anderen und der 
		gegenseitigen Verstärkung apokalyptischer Hoffnungen und Ängste.  
		Leseprobe 
		 Dr. phil. Rebekka Voß ist Harry Starr Fellow am ]udaica Center for 
			]ewish Studies an der Harvard University.  | 
	 
	
		
		  | 
		Sylvie Anne Goldberg 
			Zeit und Zeitlichkeit im Judentum  
			Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, 634 Seiten, Gebunden, 
			 
			978-3-525-54000-8  
			180,00 EUR    | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 10 Zeitlichkeit, das Sein in der Zeit, ist bestimmt durch das Wissen um 
		die Vergangenheit, das Bewusstsein der Gegenwart und die Erwartung der 
		Zukunft. Sylvie Anne Goldberg fragt nach der Entwicklung jüdischer 
		Zeitlichkeit in der biblischen Epoche, in Jerusalem und Babylon, bis zur 
		Zerstörung der Tempels im Jahr 70 unserer Zeitrechnung. Die Autorin 
		lenkt den Blick auch auf das Judentum in der Zerstreuung: An der 
		Kalenderfrage zeigt sich das Ringen der jüdischen Akademien in Palästina 
		und in Bagdad um Prädominanz. Das Ringen um die Gültigkeit des 
		schriftlichen, in der Tora überlieferten Gesetzes und der mündlichen 
		Tradition schlägt sich in Fragen nach der Bedeutung der Vergangenheit 
		und nach der Möglichkeit von Veränderung in der Gegenwart und von Gesetz 
		und Auslegung nieder. Dies tritt in dem Disput des rabbinischen 
		Judentums mit den Karäern zutage. An dem ersten großen jüdischen 
		Theologen, dem in Bagdad lehrenden, aus Ägypten stammenden und in 
		Palästina ausgebildeten Gaon Sa’adia, im 10. Jahrhundert, wird die 
		Bedeutung des Rabbinats veranschaulicht. Das Literaturverzeichnis 
		bietet eine nützliche Sammlung von u.a. rabbinischen Texten aus vielen 
		Jahrhunderten.  | 
	 
	
		
		  | 
		Lewinsky, Tamar 
        Displaced Poets  
        Jüdische Schriftsteller im Nachkriegsdeutschland, 1945 -
        1951 
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2008, 288 Seiten, Gebunden,
         
		978-3-525-56997-9 
        89,00 EUR
         
		
         | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 9 In der unmittelbaren
        Nachkriegszeit wurde die amerikanische Besetzungszone
        Deutschlands für zehntausende osteuropäische Juden zur
        ungeliebten Heimat auf Zeit. Ihnen allen war das
        Jiddische gemein. In den so genannten Displaced
        Persons-Camps, aber auch in deutschen Städten und
        Dörfern, bauten sie ein dichtes Netz gesellschaftlicher,
        politischer und kultureller Einrichtungen auf. Während
        weniger Jahre blühte hier eine fragile, einzigartige
        Kultur. Auf der Grundlage bisher weitgehend unbekannter
        Quellen beschreibt Tamar Lewinsky Kultur und Literatur
        dieser komplexen Gesellschaft.  
		 
        Dr. phil. Tamar Lewinsky ist Dozentin für Jiddische
        Sprache und Literatur in der Abteilung für Jüdische
        Geschichte und Kultur der Universität München.   | 
	 
	
		
		  | 
		Rösch, Barbara 
        Der Judenweg  
        Ein ergänzender Beitrag zur Geschichte und
        Kulturgeschichte des ländlichen unterfränkischen
        Judentums aus Sicht der Flurnamenforschung 
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, 496 Seiten, Gebunden,
         
		978-3-525-56998-6 
        95,00 EUR  
		
         | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 8 Die Judenwege sind
        Sprachdenkmäler. Sie gehören zu den vergessenen
        Kapiteln deutschjüdischer Geschichte. Sie erweisen
        sich als Produkte der gesellschaftspolitischen,
        wirtschaftlichen und sozialen Ausgrenzung. Ihre Existenz
        und Deutung ist ein Gradmesser für die Qualität der
        Beziehungen zwischen jüdischer und christlicher
        Landbevölkerung in den vergangenen fünf Jahrhunderten.  
        Der Begriff »Judenweg» wurde von der Forschung bislang
        übersehen. Barbara Rösch bringt ihn und seine
        sinnverwandten Formen, nämlich die Judenpfade,
        -gassen, -steige, aber auch die Judenbäume, -brunnen und
        -steine buchstäblich zum »Sprechen«.  
		 
        Dr. theol. Barbara Rösch ist Dozentin am Institut für
        Grundschulpädagogik der Universität Potsdam.   | 
	 
	
		
		  | 
		Dahm, Annkatrin 
        Der Topos der Juden  
         
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, 420 Seiten, Gebunden,
         
		978-3-525-56996-2 
        100,00 EUR 
         
		 | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 7 Studien zur Geschichte des
        Antisemitismus im deutschssprachigen Musikschrifttum. 
		Nationalsozialistische Musikpolitik 
        Kann Musikliteratur als Spiegel dienen, um
        anti-judaistische Diskriminierungsmuster zu erkunden?
        Anhand von zahlreichen Quellen aus dem 18. und 19.
        Jahrhundert lässt sich der Entstehungsprozess des Topos
        der Juden in der Musik in seiner ganzen geschichtlichen
        Bandbreite dokumentieren. Annkatrin Dahm zeichnet die
        Verknüpfung außermusikalischer Unterstellungen mit
        musikalischen Sachverhalten im Sinne der judenfeindlichen
        und antisemitischen Ideologie durch die Jahrhunderte
        nach.  | 
	 
	
		
		  | 
		Triendl-Zadoff, Miriam 
        Nächstes Jahr in Marienbad  
        Gegenwelten jüdischer Kulturen der Moderne 
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, 248 Seiten, Gebunden,
         
		978-3-525-56995-5,  
		75,00 EUR
        
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 6 Über einen Zeitraum von mehr als fünfzig Jahren galten die 
		westböhmischen Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad als 
		sommerliche Zentren jüdischen Lebens in Europa. Nicht nur das deutsche 
		und österreichische Bürgertum reiste nach Böhmen, auch chassidische, 
		bürgerliche und mittellose Juden aus Osteuropa kamen alljährlich zur 
		Kur. Diese heterogenen jüdischen Kulturen entwickelten in der zeitlichen 
		und räumlichen Begrenztheit des Aufenthalts und des intimen sozialen 
		Klimas des Kurorts außergewöhnliche Wahrnehmungs- und 
		Kommunikationsräume. Auf der Schnittstelle zwischen Kultur-, Literatur- 
		und Medizingeschichte analysiert Mirjam Triendl-Zadoff Entwicklungen und 
		Veränderungen dieser temporären »jüdischen Orte« von ihrem Beginn 
		während des späten 19. Jahrhunderts über den Ersten Weltkrieg bis zu 
		ihrem Ende in den späten 30er Jahren. Vom idyllischen Paradies des 
		bürgerlichen Massenkurbades zum Zufluchtsort für jüdische Flüchtlinge, 
		die während des Ersten Weltkriegs aus den östlichen Teilen der 
		Habsburgermonarchie nach Böhmen kamen, bis hin zu den ersten Jahren der 
		tschechoslowakischen Republik, als Karlsbad und Marienbad zu Zentren für 
		zionistische Veranstaltungen und Kongresse wurden, veränderten die 
		westböhmischen Kurorte ihre Funktion, nicht aber ihre zentrale Rolle 
		innerhalb einer »jüdischen« Topographie des Sommers in Mittel- und 
		Osteuropa.  | 
	 
	
		
		  | 
		Pyka, Marcus 
        Jüdische Identität bei Heinrich Graetz  
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, 320 Seiten, Gebunden,
         
		3-525-56994-7,  
        978-3-525-56994-8 
		79,00 EUR
        
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 5 Der Band beschäftigt sich mit Leben und Werk von Heinrich Graetz 
		(1817–1891), dem bedeutendsten jüdischen Historiker des 19. 
		Jahrhunderts. Die spezielle Blickrichtung des Autors ist geprägt von der 
		Überlegung, dass Identität nichts Selbstverständliches ist, sondern 
		erworben und beständig neu formuliert werden muss und dazu dient, 
		Sinnstiftung zu leisten. So untersucht Marcus Pyka die Bedeutung der 
		jüdischen Identität für Graetz. Auf der Grundlage zahlreicher Quellen 
		und unter Berücksichtigung des zeitlichen Kontextes beleuchtet Pyka eine 
		Definition jüdischer Identität in der Moderne, die bis weit ins 20. 
		Jahrhundert hinein äußerst einflussreich geblieben ist.  | 
	 
	
		  | 
		Yuval, Israel 
        Zwei Völker in deinem Leib  
         
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, 360 Seiten, Gebunden,
         
		3-525-56993-9 978-3-525-56993-1 
        65,00 EUR 
        
		  | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 4 Gegenseitige Wahrnehmung von Juden
        und Christen in Spätantike und Mittelalter. 
        Die kühne Deutung der jüdisch-christlichen Beziehung
        als einer geschwisterlichen hat weltweit Kontroversen
        ausgelöst. Zahlreiche Quellen erweisen die polemische
        Auseinandersetzung als formativ für die Herausbildung
        der beiden Religionen. Yuval untersucht die Entstehung
        des Pessach-Festes sowie die Tötung von jüdischen
        Kindern durch ihre Eltern bei den Judenverfolgungen 1096
        und beobachtet, wie Christen das jüdische Verhalten
        wahrnahmen. Er schließt mit dem Milleniumjahr 1240, als
        Juden den Anbruch der endzeitichen Erlösung erwarteten.
        Diese Schlüsselmomente zeigen, dass der christliche
        Einfluss auf das mittelalterliche Judentum weitaus
        größer war, als bislang angenommen und dass die
        Zurückweisung des Christentums bei der Herausbildung
        jüdischer Identität eine zentrale Rolle spielte. | 
	 
	
		
		  | 
		Brenner, Michael 
        Emanzipation durch Muskelkraft  
        Juden und Sport in Europa 
         
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, 566 Seiten, Gebunden,
         
		3-525-56992-0 978-3-525-56992-4 
        nicht mehr lieferbar | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 3 Die hier vorliegende
        Aufsatzsammlung beleuchtet das Verhältnis von Sport und
        Judentum in Europa im Kontext der jüdischen
        Wissenschaften. Michael Brenner und Gideon Reuveni legen
        eine Aufsatzsammlung vor, die die Beziehung zwischen
        Judentum und Sport unter Berücksichtigung der besonderen
        europäisch-jüdischen Erfahrung zu verorten sucht.
        Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Art und Weise wie
        eine Gesellschaft sich zu Sport und Körper positioniert,
        etwas über ihre Selbstdefinition aussagt. Die Autoren
        widmen sich den "jüdischen Muskeln und
        Kräften", von Resh Lakish über rabbinische
        Responsa aus dem 16. und 17. Jahrhundert bis hin zur
        Sportbegeisterung zwischen den beiden Weltkriegen und dem
        Ruf der Zionisten, einen neuen Juden zu schaffen. So
        schreiben sie, ganz nebenbei, eine äußerst spannende
        Sport - und Gesellschaftsgeschichte und beleuchten das
        Verhältnis von Sport und Ethik. Beiträger Michael
        Brenner, Jacob Borut, John Bunzl, Tony Collins, John
        Efron, Sharon Gillerman, Phillip Grammes, Miklós Hadas,
        Jack Jacobs, Michael John, Victor Karady, Albert
        Lichtblau, Rudolf Oswald, Gideon Reuveni, Daniel Wildmann
        und Moshe Zimmermann. | 
	 
	
		
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		Schatz, Andrea 
        Sprache in der Zerstreuung  
        Die Säkularisierung des Hebräischen im 18. Jahrhundert 
         
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, 281 Seiten, Gebunden,
         
		3-525-56991-2 978-3-525-56991-7 
        75,00 EUR 
        
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		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 2 Im Übergang zur Moderne wird die
        "Heilige Sprache" zur Sprache der jüdischen
        Nation in der Diaspora. Die vorliegende Studie blickt auf
        die jüdischen Aufklärer, die nach Möglichkeiten
        suchten, die "Heilige Sprache" in eine Sprache
        der Gegenwart zu verwandeln - in die Sprache der
        jüdischen Nation in der Diaspora. Angesiedelt zwischen
        Kultur- und Geschichtswissenschaften entwirft das Buch
        ein neues dynamisches Bild der jüdischen Aufklärung des
        18. Jahrhunderts. Ihre umstrittenen und heterogenen
        Anfänge - vor, mit und nach Moses Mendelssohn - zeigen,
        wie sich die jüdische Moderne auf einem Terrain
        herauskristallisiert, auf dem Hebräisch, Jiddisch und
        Deutsch, jüdische und christliche Traditionen,
        säkularisierende und resakralisierende Tendenzen aufs
        Engste miteinander verbunden sind.  
		Inhaltsverzeichnis 
		und Leseprobe 
		Dr. theol. Andrea
        Schatz ist Fellow am Department für Religion an der
        Universität Princeton (USA). | 
	 
	
		
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		Schlör, Joachim 
        Das Ich der Stadt  
        Debatten über Judentum und Urbanität, 1822-1938 
         
        Vandenhoeck & Ruprecht, 2005, 536 Seiten, Gebunden,
         
		3-525-56990-4 978-3-647-56990-1 
		nicht mehr lieferbar | 
		Jüdische Religion,
        Geschichte und Kultur (JRGK) Band 1 1938 plant der Berliner Journalist
        Moritz Goldstein im Exil die Rettung der Juden Europas.
        Weil die Not groß ist und die Errichtung eines Staates
        "lange, lange Zeit" erfordert, schlägt er die
        Gründung einer "Stadt Israel" vor - ein
        utopisches, ein chancenloses Projekt. Um Moritz Goldstein
        zu verstehen, analysiert Schlör Debatten über Judentum
        und Urbanität. Er untersucht die Geschichte modernen
        jüdischen Lebens in der Stadt, namentlich in Berlin,
        sowie die Geschichte einer Imagination: der des
        jüdischen "Stadtbewohners par excellence".
        Nicht nur durch die Thematik, sondern auch durch die
        Einführung von Methoden und Fragestellungen der
        kulturwissenschaftlichen Stadtforschung bereichert
        Schlör das Feld der wissenschaftlichen Jüdischen
        Studien. 
        Dr. rer. soc. Joachim Schlör ist Privatdozent für
        Kulturwissenschaft an der Universität Potsdam und hat
        sich mit dieser Arbeit 2004 in Potsdam habilitiert. | 
	 
 
 
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