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		Bibliotheca Bibliographica Aureliana | 
	 
	
			
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			Urs B. Leu Der bibliophile Reformator  
			Rudolf Gwalthers Privatbibliothek Valentin Koerner Verlag, 
			Baden-Baden, 2020, 348 Seiten, Hardcover,  978-3-87320-755-4 
			 118,00 EUR
			
			
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			Bibliotheca 
			Bibliographica Aureliana 255 Die noch weitgehend 
			erhaltene Bibliothek des Zürcher Antistes
			Rudolf Gwalther besteht aus rund 
			einem halben Dutzend handschriftlichen und 370 gedruckten Werken. 
			Die Druckschriften werden in über 200 Bänden gebunden in der 
			Zentralbibliothek Zürich aufbewahrt. Gwalthers Bibliothek wurde bis 
			anhin weder von der buchgeschichtlichen noch von der 
			reformationsgeschichtlichen Forschung berücksichtigt. Dies wohl 
			nicht zuletzt daher, weil man sich ihres Umfangs und ihres 
			kulturgeschichtlichen Wertes nicht bewusst war. Wie jede 
			Gelehrtenbibliothek ist auch diejenige Gwalthers über Jahrzehnte 
			gewachsen. Es widerspiegeln sich in ihr die Interessen und 
			Arbeitsgebiete sowie bibliophile wie fachliche Liebhabereien, aber 
			auch einzelne Lebensstationen des Besitzers. Der grösste Teil seiner 
			Bücher sind theologisch orientiert, was bei der Hingabe Gwalthers an 
			Theologie und Kirche naheliegend ist. Darüber hinaus sind 
			unterschiedliche weitere Fachgebiete vertreten, was einen nicht zu 
			erstaunen braucht, hat sich der spätere Reformator doch schon als 
			Student nicht allein auf das Studium der Theologie beschränkt, 
			sondern auch Philologie, Mathematik und Poesie betrieben. Dass es 
			sich bei dieser Büchersammlung um eine ausgesprochene 
			Gelehrtenbibliothek handelt, wird nicht nur an ihrer 
			interdisziplinären Orientierung deutlich, sondern dies beweist auch 
			der Umstand, dass nur recht wenige volkssprachliche Texte vorhanden 
			sind. Die zum Teil zahlreichen handschriftlichen Marginalien belegen 
			ebenfalls die gelehrte Auseinandersetzung mit den Texten. Eine 
			Besonderheit von Gwalthers Privatbibliothek besteht darin, dass er 
			bei zahlreichen Büchern nicht nur seinen Namen und das Kaufjahr auf 
			dem Titelblatt eingetragen hat, sondern auf rund neunzig 
			Titelblättern notierte er auch die Preise, die interessante 
			Rückschlüsse auf die Wirtschaftsgeschichte des Buches in der frühen 
			Neuzeit zulassen. Im Unterschied zu anderen Zürcher 
			Reformatoren-Bibliotheken zeichnet sich diejenige Gwalthers zudem 
			durch zahlreiche sorgfältig gearbeitete und mit Supralibros 
			versehenen Einbände aus, was auf den bibliophilen Charakter des 
			Besitzers schliessen lässt. Diese Bibliographie enthält nach 
			einer ausführlichen Einleitung über Bibliotheken in Zürich im 16. 
			Jahrhundert im Allgemeinen, und der Untersuchung der Zusammensetzung 
			von Gwalthers Bibliothek im Besonderen, den Katalog der Drucke und 
			Handschriften, die nachweislich in seiner Bibliothek standen. Alle 
			Titel werden vollständig aufgenommen und bibliographisch nach 
			gewiesen, dann folgt die Angabe von Besitzervermerken, etwaiger 
			Marginalien oder Widmungen. Abgeschlossen wird der Eintrag durch die 
			Angabe des Einbandes sowie der Signatur. Der alphabetisch nach 
			Autoren geordnete Band wird durch drei Register erschlossen: 
			Nebenautoren, Vorbesitzer und Schenker, und Druckorte und Drucker. | 
		 
	
			
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			Kurt Jakob Rüetschi Verzeichnisse zu Rudolf Gwalther 
			(Walther, Gualtherus Tigurinus, Walthart) Vater (1519–1586) und Sohn 
			(1552–1577)  Band 1.1: Einleitung, Briefwechsel-Verzeichnis [RGB] 
			, Band 1.2: Register RGB: Valentin Koerner, 2019, 842 
			Seiten, Softcover,  978-3-87320-753-0  168,00 EUR
			
			
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			Bibliotheca 
			Bibliographica Aureliana 253/254 Band 1 verzeichnet 
			den weitgespannten Briefwechsel, u. a. mit Beza, dem Staatsmann 
			Ludwig von Sayn zu Wittgenstein, englischen Bischöfen, Gelehrten in 
			Basel, Straßburg, Marburg, Tübingen und England, mit Augsburger 
			Patriziern, französischen Gesandten, Predigern und Politikern in der 
			Schweiz und in Polen. In seinem Predigen legte
			Gwalther nach
				
				Zwinglis Vorbild ganze 
			biblische Bücher aus (Lectio continua). Gut vorbereitet mittels 
			lateinischer Konzepte predigte er auf der Kanzel in fast freier Rede 
			(zürich-)deutsch. Diese Konzepte arbeitete er zu ausführlichen 
			Homilien (seinem Hauptwerk) aus; nach seinem Tod wurden die Konzepte 
			als „Archetypi homiliarum“ ediert; beide dienten in vielen Ländern 
			mehreren Pfarrer-Generationen zur Predigtvorbereitung. Seine 
			deutschen Predigtbüchlein (in zürcherisch gefärbter 
			oberdeutsch-schweizerischer Kanzleisprache) zu den Themen `Gebet, 
			Christi und der Christen Leben‘ fanden im alemannischen Sprachraum 
			Verbreitung. Seine fünf Predigten von 1546 gegen den Papst als 
			Antichristen enthalten nicht nur Polemik (Zitate mittelalterliche 
			Papstkritik), sondern sind Ermahnung zu Vorsicht und mehr 
			Frömmigkeit angesichts der Gefahren durch den Schmalkaldischen 
			Krieg. Sie, übersetzt in sechs Sprachen, machten ihn in Europa 
			bekannt und bei Katholiken verhasst. Gwalther übersetzte aus dem 
			Griechischen und Deutschen ins Lateinische, aus dem Hebräischen 
			Psalmen ins Deutsche. Für die von ihm verantworteten `Opera 
			Zvinglii‘ (in vier Bänden, 1544/45) hat er die deutschen Werke des 
			Reformators so genau ins Latein übertragen, dass daraus Philologen 
			die Bedeutung heute unbekannter Ausdrücke erschließen. Der 
			lutherischen Konkordienformel setzte er ergänzte Editionen von 
			Hardesheims `Consensus orthodoxus‘ 1578 und von Vermiglis `Loci 
			communes‘ 1580 entgegen. Gwalthers lateinische Dichtungen werden 
			von Literaturhistorikern hoch bewertet. | 
		 
	
        
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        Josef Benzing 
		Lutherbibliographie  Verzeichnis der gedruckten Schriften 
		Martin Luthers bis zu dessen Tod. Band II mit Anhang: Bibel und 
		Bibelteile. Valentin Koerner Verlag, Baden-Baden, 1989, 886 Seiten, 2 
		Bände, 1664 g, Hardcover,  978-3-87320-010-4  240,00 EUR
		
		
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		Bibliotheca 
		Bibliographica Aureliana 10/143 Bibliographie der gedruckten Schriften Martin Luthers 
		bis zu dessen Tod in zwei Bänden. Der erste Band enthält 3692 Nummern, 
		von denen ein nicht geringer Teil erst jetzt Druckern zugeordnet werden 
		konnte. Der zweite Band enthält Ergänzungen und Berichtigungen (3702 
		Nummern), sowie einen Anhang zu Bibel und Bibelteilen in Luthers 
		Übersetzung 1522-1546. Mit diesem Anhang wird im Rahmen einer knapp 
		gefaßten Bibliographie auch eine Kurzübersicht über die Hoch- und 
		niederdeutschen Ausgaben der Lutherbibel und ihrer Teildrucke von 
		1522-1546 geboten und damit Luthers Gesamtwerk, soweit es noch zu seinen 
		Lebzeiten erschienen ist, bibliographisch leicht überschaubar gemacht. 
		Der Anhang ist aufgeteilt in eine chronologische Übersicht, sowie eine 
		Übersicht nach Druckorten, Druckern und Verlegern. Desweiteren enthält 
		der zweite Band eine Konkordanz zur
		Weimarer Lutherausgabe 
		sowie zum VD16. Es folgt ein Register der Drucker und Verleger nach 1. 
		Namen, und 2. topographischer Übersicht, sowie ein Titelregister, das 
		ein leichtes Auffinden jedes (in Nachdrucken nicht selten erheblich 
		geänderten) Titels ermöglicht. Anhand der hier vorgelegten Daten wird 
		klar, dass die Verbreitung der Schriften Martin Luthers schon zu seinen 
		Lebzeiten in die Millionen ging. Unter den 55 Werken Luthers, die bis 
		1546 mehr als zehn Auflagen erlebten, sind nur sehr wenige ursprünglich 
		lateinische. Schriften seelsorgerischen Inhalts stehen weit voran, an 
		der Spitze der kleine Katechismus mit allein 77 Auflagen. Durch diese 
		Zahlen lässt sich eine Verbreitung gewichtet erschließen und gibt so 
		auch tiefe soziologische Einblicke in die Lebenswelt des 16. 
		Jahrhunderts.
  »Benzings Lutherbibliographie, die alle bisherigen 
		Arbeiten auf diesem Gebiet krönt und zum Abschluß bringt, ist ebenso für 
		die Reformationsgeschichte wie auch für die Geschichte des Buchdrucks 
		von unschätzbarem Wert; sie wird aber darüber hinaus auch für 
		Bibliotheken fortan ein wichtiges Hilfsmittel nicht nur bei der 
		Bestimmung und Katalogisierung ihrer Lutherschriften bilden, sondern 
		auch erstmals die Möglichkeit eröffnen, die Lutherbestände ganzer 
		Bibliotheken ohne allzu große Mühe systematisch auf noch unbekannte 
		Drucke hin zu durchforsten. (...) Um so dankbarer ist die Wissenschaft 
		für ein derartiges hervorragendes Zeugnis deutscher Gelehrtenarbeit.« 
		Hans Volz in der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche 
		Literatur 96 N° 3  | 
     
	
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